Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund, Foto: Stefanie Kleemann, Dortmund-Agentur
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Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund

Foto: Anneke Wardenbach, Stadt Dortmund
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Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund, Foto: Stefanie Kleemann, Dortmund-Agentur
Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund, Foto: Stefanie Kleemann, Dortmund-Agentur

Hansastr. 3
44137 Dortmund
Tel.: 0231 50 255 22
Homepage

Öffnungszeiten:

Di,Mi,Fr,So 10.00-17.00 Uhr
Do 10.00-20.00 Uhr
Sa 12.00-17.00 Uhr

InnenWeltenAußenWelten. Sexualität und Sehnsucht

06.11.2010 - 30.01.2011
Unter dem Titel "InnenWeltenAußenWelten. Sexualität und Sehnsucht" ist in der Ausstellungshalle des MKK Kunst aus psychiatrischem Kontext von 1900 bis heute zu sehen. Im MKK ist die Ausstellung "InnenWeltenAußenWelten. Sexualität und Sehnsucht" zu sehen. Der Psychiater und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn nahm Anfang der 1920er Jahre in einer Studie als erster eine wissenschaftliche Auswertung der künstlerischen Arbeiten von Psychiatriepatienten vor. Er erkannte ihren Wert und ihren Einfluss auf die moderne Kunst. Die Ausstellung zeigt moderne Arbeiten der heute noch existierenden Sammlung Prinzhorn (Heidelberg) mit älteren Werken aus der Sammlung Morgenthaler (Bern/Schweiz) sowie aktuelle Outsider Art aus dem Dortmunder Projekt Art-Transmitter. Sexualität ist ein bisher in der Darstellung der Kunst von Patienten psychiatrischer Einrichtungen noch fast unbehandeltes Thema. Die Ausstellung bricht mit diesem Tabu. Die Bilder sind nicht nur ein Spiegel von Begehrlichkeiten, sondern reflektieren darüber hinaus die sich im Laufe der Zeit ändernden gesellschaftlichen Einstellungen zur Sexualität. Um 1900 war Sexualität in den damaligen Anstalten stark tabuisiert. Die Abteilungen waren strikt nach Frauen und Männern getrennt. Geschlechtsverkehr wurde praktisch gar nicht praktiziert. Sehnsüchte und Verlangen wurden häufig unterdrückt und teilweise künstlerisch verarbeitet. Es ist auffällig, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts Frauen in ihren Werken stärker romantische Sehnsüchte ausdrücken. So zeigen ihre Bilder - wie beispielsweise bei Rosa Marie Marbach - den idealisierten Angebeteten, Hochzeitspaare und ähnliche Motive. Die Darstellungen von Männern dagegen sind konkreter. Sie stellen Begehren und Lustobjekte klar dar. Beispiele sind die Darstellungen von Prostituierten bei Hans Fahrni oder die züchtige, jedoch entkleidete Hausfrau, die sich lasziv auf dem Sofa räkelt oder nackt mit dem Billardstock spielt, wie bei Oskar Büttikofer. Auch konkrete sexuelle Handlungen werden gezeigt, wie bei Leon Alphonse Kropf. In der Mitte des 20. Jahrhunderts ändern sich die Darstellungen hin zu recht realen Szenen, die auch Themen wie Masturbation oder sexuelle Übergriffe nicht ausschließen. Frauen scheinen sich ihrer Rolle bewusster zu werden und setzen sich auch künstlerisch mit "unbequemen" Themen auseinander. Die Ausstellung ist ein TWINS-Projekt im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010. Sie wird gefördert von der RUHR.2010 GmbH, der Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und dem Trägerverein Art-Transmitter, der die Schau organisiert. Kooperationspartner sind die Sammlung Morgenthaler im Psychiatriemuseum Bern/Schweiz, die Sammlung Prinzhorn, Heidelberg, und das Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte.

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