Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund, Foto: Stefanie Kleemann, Dortmund-Agentur
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Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund

Foto: Anneke Wardenbach, Stadt Dortmund
Foto: Anneke Wardenbach, Stadt Dortmund
Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund, Foto: Stefanie Kleemann, Dortmund-Agentur
Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund, Foto: Stefanie Kleemann, Dortmund-Agentur

Hansastr. 3
44137 Dortmund
Tel.: 0231 50 255 22
Homepage

Öffnungszeiten:

Di,Mi,Fr,So 10.00-17.00 Uhr
Do 10.00-20.00 Uhr
Sa 12.00-17.00 Uhr

Textil.Bild.Kunst.

29.11.2014 - 22.03.2015

Die Dortmunder Sammlung zur Textilkunst konnte jüngst um fünf großformatige Wandteppiche aus dem 1966 eröffneten Dortmunder Opernhaus erweitert werden. Das in den 1950er Jahren entworfene Gebäude wurde bereits seinerzeit als die „Krönung des Wiederaufbaus“ gefeiert. Es bestach durch eine außergewöhnliche Architektur und seine baukünstlerischen Arbeiten, die durch einen eigenständigen Dialog von Architektur und Kunst gekennzeichnet sind. Den Wettbewerb um die Auskleidung des Foyers gewannen mit je zwei Entwürfen Hubert Berke, Harry Fränkel und Elisabeth Kadow. Diese sechs Tapisserien wurden in der Nürnberger Gobelinmanufaktur (NGM) hergestellt.
In der Zeit des Wiederaufbaus nach 1945 war es nicht ungewöhnlich, repräsentative Innenräume mit Wandteppichen auszustatten. Das Opernhaus-Ensemble, von denen zwei Tapisserien mit über sechs Metern Breite ein außerordentliches Maß erreichten, ist in Anzahl, Dimensionen wie künstlerischer Qualität wohl einzigartig. Die fünf erhaltenen Wandteppiche konnten mit Unterstützung des Landes NRW, der Stiftung MKK und des Theaters Dortmund fachgerecht in einer Kölner Werkstatt restauriert werden. Sie ergänzen hervorragend die textilkünstlerische Sammlung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, in der Namen wie Lotte Hofmann, Franz und Inge Vahle, Liselotte Engelhardt, Hedwig Klöckner-Triebe, Karl Wollermann und Alen Müller-Hellwig vertreten sind, stellen aber auch einen bedeutsamen stadtgeschichtlichen Schatz dar.
Die 1941 von Irma Goecke begründete Nürnberger Gobelin-Manufaktur (NGM) war ursprünglich zur Ausstattung von nationalsozialistischen Repräsentationsbauten konzipiert, erhielt aber ihre eigentliche Bedeutung in der Nachkriegszeit durch die Herstellung moderner Tapisserien. Dabei orientierte sie sich stark am französischen Vorbild in Aubusson. Die neue Wertschätzung textiler Bildkunst gab auch deutschen Kunstschaffenden auf diesem Gebiet einen wichtigen Impetus. Bis zur Schließung im Jahre 2004 war die NGM die wichtigste deutsche Manufaktur für großformatige textile Wandbilder. Namhafte Künstler waren Ernst Wilhelm Nay, Fritz Winter, Georg Meistermann und nicht zuletzt die renommierte Textilkünstlerin Elisabeth Kadow, die die Entwicklung der deutschen Textilkunst maßgeblich beeinflusst hat. Die Arbeiten der NGM und ihrer Künstler wurden auf nationalen wie internationalen Ausstellungen gezeigt und erhielten zahlreiche Auszeichnungen.
Die Ausstellung ist ein Beitrag zur Einbindung der textilen Kunst in die allgemeine Kunstentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Mittelpunkt stehen das für die Wand bestimmte textile Bild in seiner längst überfälligen Würdigung als Artefakt und die Auseinandersetzung mit der Textilkunst in ihrer Relation zur Bildkunst von 1945 bis in die 1970er Jahre. Leihgaben aus Museen und Archiven in Nürnberg, Köln, Mönchengladbach, Braunschweig sowie aus Privatbesitz ergänzen die Dortmunder Sammlung.

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