Das Herzstück der deutschen Weihnachtsdekoration ist die Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge. Ursprünglich geht sie auf ein einfaches Lichtgestell zurück, das bereits im Mittelalteraufgestellt wurde. Das mit Papier oder immergrünen Zweigen umwickelte Gestell wurde erst um 1800 im Erzgebirge durch die berühmten, geflügelten Pyramiden ersetzt.
Als Nebenerwerb schnitzten und drechselten die Bergleute am Abend ihre „Peremett“ und Figuren. Diese Einzelstücke wurden dann verkauft oder verschenkt und bleiben bis heute meist über Generation im Familienbesitz. Erst um 1900 setzte die industrielle Serienproduktion ein, vorangetrieben von Carl Ludwig Flemming. Klassiker sind die Stufen-, Stab- und Göpelpyramide.
Neben ihnen gibt es eine Vielzahl von Sonderformen, wie den Pyramidenleuchter, aufhängbare Pyramiden, winzig kleine in Walnuss gearbeitet oder die sogenannten Ortspyramiden, die in imposanter Größe in den Dörfern im Erzgebirge von den Schnitzvereinen seit 1930 errichtet werden.
Jedes Design fasziniert auf seine eigene Art und Weise. Belebt werden sie durch ihre figürliche Bestückung, bei der thematisch christliche Szenerien, die Arbeitswelt der Bergmänner und Bewohner des Erzgebirges aufgegriffen werden.
Der Besucher ist dazu eingeladen, die spannende Entwicklungsgeschichte dieser besonderen Weihnachtsdekoration und die Geheimnisse hinter der Herstellung dieser handwerklichen Kunstwerke zu entdecken.