Regelmäßig treffen sich seit September vergangenen Jahres 23 Stipendiatinnen der Crespo - Foundation und die Künstlerin Danica Dakić im MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main. Gemeinsam erarbeiten sie eine neue Video - und Klanginstallation, die ab dem 8. Mai im Museum unter dem Titel „Safe Frame“ präsentiert wird. Seit seiner Gründung vor über 20 Jahren ist es im MMK Tradition, regelmäßig Künstler einzuladen, raumbezogene Arbeiten eigens für die Ausstellungsräume des Museums zu produzieren. Mit Danica Dakićs „Safe Frame“ wird eine solche Neuproduktion jetzt erstmals in enger Zusammenarbeit mit der Kunstvermittlung des Museums initiiert.
Die Stipendiatinnen sind Teil des Programmes „SABA“ der Crespo - Foundation, das jungen Migrantinnen ideelle und finanzielle Förderung zur persönlichen Weiterbildung bietet, um ihnen damit Wege in ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben zu eröffnen. Im MMK setzen sich die Stipendiatinnen zusammen mit Danica Dakić in einem offenen künstlerischen Prozess mit der Institution Museum und seiner Sammlung auseinander. Das MMK wird damit zum Gegenstand sowie zum Raum der Entfaltung unterschiedlicher Perspektiven und Stimmen zu Fragen nach Identität und Geschichte, nach Sicherheit und Freiheit.
Den Ausgangspunkt bildet Paul Almásys Werk „Louvre, Paris“ aus der fotografischen Sammlung des MMK . Die 1942 aufgenommene Schwarz - Weiß - Fotografie zeigt einen Museumsraum des Louvre, in dem zur Zeit der Evakuierung statt Bildern ausschließlich leere Rahmen zu sehen sind. Dakićs Video installation, die in Zusammenarbeit mit den SABA - Stipendiatinnen entsteht , taucht in Almásys Arbeit ein. Mittels eines technischen Verfahrens gelingt es Dakić den Betrachter in die Fotografie hineinzuversetzen . Die Videoprojektion wird durch eine Klanginstallation auf auditiver Ebene ergänzt. Aus einem großformatigen, leeren Bilderrahmen sind 15 Audiotracks in immer neuen Abfolgen zu hören. Es erklingt eine komplexe Komposition aus sprechenden und singenden Stimmen der SABA - Stipendiatinnen , gemischt mit der Geräuschkulisse des Museums. Mit ihren unterschiedlichen Sprachmelodien und Stimmfärbungen erzählen die aufgezeichneten Geräusche und Stimmen vom Leben und von der Begegnung mit dem Museum. D er leere Rahmen animier t die Besucher sich die fehlenden Bilder selbst vorzustellen.