07.03.2009 - 30.08.2009
Mit seiner sehr umfangreichen, vielfältigen und qualitätvollen Sammlung mit über 4000 Werken internationaler Kunst von den 1960er Jahren bis heute positioniert sich das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main als eines der führenden Museen des 21. Jahrhunderts.
In den kommenden Jahren soll durch eine intensive und programmatische Auseinandersetzung mit der Sammlung des MMK die Funktion und Bedeutung, die ein Museum für Gegenwartskunst heute hat, und die Möglichkeiten, die es gegenüber dem reinen Ausstellungsbetrieb und dem Kunstmarkt aufweist, thematisiert und dargestellt werden.
Um die vielen Meisterwerke der Sammlung und ihre zahlreichen Facetten, die den räumlichen Umfang des Museums inzwischen weit übertreffen, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, werden in den kommenden Jahren in regelmäßigen Abständen unterschiedliche Schwerpunkte und Themen der Sammlung präsentiert. Werke aus verschiedenen Perioden von den 1960er Jahren bis heute und die unterschiedlichen Medien des 20. und 21. Jahrhunderts werden miteinander in Beziehung gesetzt. Auf diese Weise wird das MMK als Museum der Gegenwartskunst neben einem Ort für Ausstellungen und Diskurs auch ein Ort der lebendigen Kunstgeschichte und der vergleichenden Betrachtung sein.Die erste Präsentation aus den Beständen des MMK konzentriert sich auf die großen Werke der Pop-Art und des Minimalismus aus der ehemaligen Sammlung Ströher. Diese treten mit Arbeiten der nachfolgenden Jahrzehnte sowie mit aktuellen Neuankäufen der letzten Jahre in einen spannungsvollen Dialog. Neben den frühesten Werken der Sammlung von Robert Rauschenberg und John Chamberlain sowie den Klassikern der amerikanischen Pop-Art wie Roy Lichtenstein, Claes Oldenburg, George Segal und Andy Warhol zeigt das MMK Positionen der Gegenwartskunst wie Thomas Bayrle, Peter Fischli & David Weiss und Jeff Koons. Arbeiten von Thomas Demand, Aernout Mik und Tobias Rehberger machen deutlich, dass der Bezug auf die Bildwelten des Alltags und der Medien, der mit der Pop-Art Eingang in die Kunst gefunden hat, noch heute Gegenstand der künstlerischen Auseinandersetzung ist. Neben minimalistischen Werken von Donald Judd, Dan Flavin, Lee Lozano, Fred Sandback, Blinky Palermo und Charlotte Posenenske sind Arbeiten der 1990er Jahre von Martin Boyce, Steven Parrino und Franz West zu sehen. Einen besonderen Höhepunkt der Präsentation stellt der Lichtraum von James Turrell dar, der jetzt nach zehn Jahren wieder installiert ist. Arbeiten von Teresa Margolles, Santiago Sierra und Markus Sixay zeigen, wie die Formensprache des Minimalismus weit in die Ausdrucksformen der Gegenwartskunst hineinreicht. Darüber hinaus zeigt das MMK Neuerwerbungen wie etwa eine Diaprojektion von Armando Andrade Tudela und eine Lichtinstallation von Angela Bulloch, die zum ersten Mal im Museum zu sehen ist.