MMK 1 Museum für Moderne Kunst, Foto: Axel Schneider
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Museum für Moderne Kunst (MMK) 1

MMK 1, Foto: Axel Schneider, © MMK Frankfurt
MMK 1, Foto: Axel Schneider, © MMK Frankfurt
MMK 1 Museum für Moderne Kunst, Foto: Axel Schneider
MMK 1 Museum für Moderne Kunst, Foto: Axel Schneider

Domstr. 10
60311 Frankfurt/Main
Tel.: 069 212 30 447
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr
Mi 10.00-20.00 Uhr

Tobias Zielony

12.11.2011 - 15.01.2012
im MMK Zollamt

Im Rahmen einer Einzelausstellung im MMK Zollamt wird der Fotokünstler Tobias Zielony (*1973, Wuppertal) seinen neuen Zyklus „Manitoba“ erstmals vollständig zeigen. In Winnipeg, der Provinzhauptstadt des kanadischen Bundesstaates Manitoba, sind Arbeiten entstanden, die das Leben von jugendlichen Mitgliedern einer Indianergang und ihres (urbanen) Lebensraumes festhalten. In der Tradition der klassischen Bildreportage greift Zielony gleichwertig auf unterschiedliche Bildgenres zurück und zeigt Portraits der Jugendlichen, aber auch Gruppenaufnahmen, auf denen die Gangmitglieder posieren sowie Bilder der Architektur und Landschaft zwischen Winnipeg und Reservat. Neben den globalisierten Kleidungscodes und Gesten der Jugendlichen interessiert sich Zielony vor allem für die regionalspezifische Geschichte der Indianer und ihre historisch gewachsenen sozio-ökonomischen Zusammenhänge.

Die Fotografien zeigen vor allem die sozialen Folgen der nordamerikanischen Geschichte, in der die Indianer den weißen Siedlern und nachfolgenden Politikern im Kampf um politische Macht unterlagen. Nicht zuletzt darin liegt ein Grund für die marginalisierten Jugendlichen, sich in Gangs zu organisieren und sich zu beschäftigen und zu äußern. Häufig landen deren Mitglieder nach gewalttätigen Straftaten im Gefängnis, wo Zielony fotografieren durfte, nachdem er ein ehemaliges Bandenmitglied kennen gelernt hat.

Der Geschichte des Ausstiegs aus seiner eigenen Gang ist der Film „The Deboard“ gewidmet, den Zielony bereits 2008 gedreht hat und der ebenfalls im Zollamt des MMK zu sehen sein wird. „The Deboard“ bezeichnet das Ausstiegsritual, dem sich ein Bandenmitglied unterwerfen muss, um als freier Mann ein neues Leben beginnen zu dürfen. Fünf Minuten schlagen dabei andere Gangmitglieder auf den Aussteiger ein und versuchen ihn durch ihre Schläge umzubringen. Überlebt der Ausstiegswillige diese Tortur, darf er die Gang verlassen. In seinem Film verbindet Zielony eindrucksvoll grobkörnige s/w-Bilder der kanadischen Lebenswelt des Ex-Häftlings mit dessen eigener Schilderung des Ausstiegs.

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