Der seit 2006 an der Frankfurter Städelschule als Professor tätige Willem de Rooij (*1969) zählt zu den einflussreichsten Künstlern seiner Generation. Die Arbeiten von de Rooij kreisen um Fragen nach Repräsentation und Bedeutung, wobei er oftmals Bezug auf Werke anderer Künstler oder Artefakte aus historischen und anthropologischen Sammlungen nimmt.
Für seine Ausstellung im MMK 2 vereinigt er erstmals drei bestehende Werkgruppen. In der Zusammenschau ergibt sich ein neuer und vertiefender Einblick in das Schaffen des bedeutenden niederländischen Künstlers. Zu den drei in der Ausstellung präsentierten Werkgruppen gehören die großen, gewebten Bilder „weavings“ (seit 2009), die 18 großformatigen Tafeln „Index“ (2003) und die unter dem Label "Fong Leng" produzierte Sportkleidungskollektion.
Die Werkreihe der „weavings“ besteht aus Textilbildern, die in verschiedenen Größen, Formaten und Farbkombinationen hergestellt werden. Willem de Rooij hat die strukturelle Polarität von „Kette und Schuss“ als Ausgangspunkt für eine Untersuchung von abstrakten Begriffen wie Opposition, Kontrast, Übergang und Nuance gewählt.
Für die Arbeit „Index: Riots, Protest, Mourning and Commemoration“ versammelt de Rooij Zeitungsausschnitte von den im Werktitel genannten öffentlichen Ereignissen auf der ganzen Welt. Damit legt er zunächst nahe, dass die Betrachter einen genaueren Einblick in die Repräsentation politischer Kämpfe und Auseinandersetzungen gewinnen können. Jedoch sind die Ausschnitte ihrer Bildunterschriften beraubt und bei näherer Beschäftigung zerstreut sich die Hoffnung auf eine Ordnung der präsentierten Beispiele. Eine objektive Ordnung der Bilder wird damit kritisch hinterfragt und relativiert.
Die Werkgruppe „Fong Leng“ verhandelt korrespondierende Begriffe, mit denen sich de Rooij am Beispiel seiner umfangreichen Sammlung an Sportkleidung der chinesisch-holländischen Mode-Designerin Fong Leng beschäftigt hat.