Ehrung der Opfer – Soldatenfriedhöfe des Architekten Dušan Jurkovič aus dem Ersten Weltkrieg.
Der Erste Weltkrieg war der große Bruch im Leben der Europäer. Durch die Art und Weise der Kriegsführung und durch den Umfang der Verluste an Menschenleben hat er die Sicht auf die Stellung und das Schicksal des Individuums in der Gesellschaft radikal geändert. Diese schwierige Zeit kann man deshalb auch als einen Kampf um die Menschlichkeit in der modernen Ära betrachten, der sich sowohl im Hinterland als auch auf dem Schlachtfeld abgespielt hat.
Auch der über die Grenzen hinaus bekannte Architekt Dušan Jurkovič (1868 –1947) nahm an diesem Kampf teil, ab 1916 in der Kriegsgräberabteilung beim K.u.K. Militärkommando in Krakau als Gestalter. In den darauffolgenden Monaten schuf er mehr als 30 Projekte für Soldatenfriedhöfe in dem schwierigen Terrain der Karpaten an der heutigen Grenze zwischen Polen und der Slowakei. Diese Anlagen band er auf einzigartige Weise in das Landschaftsbild ein. Dabei übersetzte er die grausamen Charakter der Ereignisse und Menschenschicksale in eine würdevolle landschaftsarchitektonische Formensprache. Dušan Jurkovič hatte keine Heldendenkmäler im Sinn, vielmehr baute er „Denkmäler für Gefallene“, einen pietätvollen Ausdruck der Ehrung und der Versöhnung gegenüber den Gefallenen von beiden Seiten der Frontlinie.
Dušan Jurkovič gilt heute als die Gründerpersönlichkeit der tschechischen und slowakischen modernen Architektur, der vor allem durch Werke bekannt wurde, in denen er auf einzigartige Weise die Impulse der aktuellen europäischen Trends mit den Elementen des regionalen Bauwesens verband.
Die Ausstellung präsentiert einen wesentlichen Teil des galizischen Schaffens von Dušan Jurkovič anhand von Originalentwürfen, historischen Fotografien und neu geschaffenen Modellen.