14.11.2010 - 01.05.2011
"Sagen Sie, was Sie wollen; ich glaube an die jungen Menschen."
So glaubte Wilhelm Uhde Zeit Lebens an die erneuernde Kraft der
Jugend und entdeckte zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Paris Künstler
wie Pablo Picasso, Georges Braque und Henri Rousseau. Ebenso
förderte er das Werk seines Partners Helmut Kolle, mit dem er 1924
in die französische Hauptstadt ging.
1899 als zweiter Sohn des Bakteriologen Wilhelm Kolle geboren,
erhielt der junge Künstler in Bern und Frankfurt bei Schülern von
Ferdinand Hodler, Lovis Corinth und Maurice Denis Zeichenunterricht
und bildete sich als Autodidakt weiter. Nach schriftstellerischen An-
fängen um 1920 entstand sein malerisches Werk in weniger als einem
Jahrzehnt bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1931.
Hatte Kolle zu Lebzeiten dank der Kontakte Wilhelm Uhdes zahlreiche
erfolgreiche Ausstellungen in Pariser Galerien, wurde sein Werk nach
dem Zweiten Weltkrieg nahezu vergessen. Daran vermochten auch
die Ausstellungen in Deutschland 1952, 1970 und 1994 kaum etwas
zu ändern.
Zusammen mit dem Ernst Barlach Haus in Hamburg wird das
Museum Gunzenhauser in einer retrospektiven Werkschau Leben
und Werk Helmut Kolles vorstellen und in einem umfangreichen
Katalog dokumentieren.