Katagami sind japanische Musterschablonen aus Maulbeerbaumpapier. Sie dienten zum Färben von Stoffen für Kimonos, Vorhänge und Banner. In der Textilsammlung der Kunstsammlungen Chemnitz werden über Hundert dieser Färbeschablonen auf- bewahrt. Sie ermöglichen einen einzigartigen Blick in den Reichtum japanischer Dekorwelt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entdeckten die Europäer das ungewöhnliche Stilgefühl japanischer Schablonendekore, die auf einer Stilisierung der Naturform und der Positiv/Negativbehandlung des Motivs beruhen. Katagami wandelten sich so von einer handwerklichen Texilfärbeschablone zum ästhetischen Vorbild für viele Textilentwürfe des Art Nouveau in Europa.