Sie zeigen Vieles und viel Verschiedenes. Lutz & Guggisberg realisieren für das Museum im Bellpark eine facettenreiche Schau, in der sie neue, für die Ausstellung konzipierte Arbeiten neben Werke stellen, welche in den letzten fünf Jahren entstanden sind. Sie mischen Altes und Neues, noch nie Gezeigtes mit bekannteren Arbeiten. Einige davon waren auf Ausstellungen in der Schweiz noch nicht zu sehen und werden nun im Museum im Bellpark erstmals vorgestellt.
Man würde gerne von einer Übersichtsausstellung der jüngsten Werkphase sprechen, wenn man sich getrauen würde, die Kategorie der «Übersicht» auf das Schaffen von Lutz & Guggisberg anzuwenden. Denn Andres Lutz (*1968) und Anders Guggisberg (*1966), die seit Mitte der Neunzigerjahre zusammenarbeiten, stehen für ein Werk, das sich nahezu aller verfügbaren Sparten der Kunst bedient. Nie weiss man aber genau, woran sie gerade arbeiten, in welchen Bereichen sie tätig sind und was sich nächstens als Ausformung dieses Schaffensprozesses konkretisiert, der sich an den Gegensätzen von Genialität und Dilettantismus, Abstraktion und Figuration, Realität und Fiktion auflädt. Ihr Schaffen ist überbordend, es sprengt Grenzen, verschränkt Gattungen und Sparten.
In der Präsentation für das Museum im Bellpark wird die Auseinandersetzung mit dem eigenen Werk der letzten Jahre eine besondere Rolle spielen. Lutz & Guggisberg fügen einzelne Arbeiten in einem lustvollen Spiel von Verschränkung und Verdichtung neu zusammen. Einen eigenen Akzent bilden dabei neue malerische Arbeiten, die eingebunden werden in diese übergreifende Kombinatorik, welche Querbezüge und unterschwellige Verbindungen zwischen den verschiedenen Werkaspekten erkennbar macht.
Ihre Reflexion über das eigene Schaffen, wie sie für die kommende Ausstellung vorgesehen ist, kann auch als installative Intervention in die konkreten Raumverhältnisse des Museums verstanden werden. Die Künstler etablieren mit ihren Massnahmen und Eingriffen nicht nur andere Stimmungen und Atmosphären, sondern bringen gleichzeitig Bedeutungsebenen durcheinander. Sie hinterfragen damit auch das museale Setting. Den Ausstellungsbesuchern bescheren sie Erfahrungen, welche das Museum, respektive den musealen Raum neu erlebbar machen. Wir dürfen gespannt sein.