06.03.2010 - 09.05.2010
Das Mainfränkische Museum und das Museum im Kulturspeicher mit Sammlung Peter C. Ruppert eröffnen am 5. März 2010 die gemeinsame Doppelausstellung„Ornament verbindet – Zwei Sammlungen im Dialog“.
In über 50 Gegenüberstellungen treten die Werke alter und moderner Kunst in einen spannungsreichen Dialog. Was haben zum Beispiel Riemenschneiders Eva vom Marktportal der Würzburger Marienkapelle, 1491 bis 1493 gefertigt, und Bridget Rileys Gemälde „KÂ’ai ho“ von 1974 gemeinsam? In künstlerischer Intention und im Entstehungszusammenhang grundverschiedene Werke offenbaren in ihrer ornamentalen Struktur formale Gemeinsamkeiten, ohne dabei ihren spezifischen Aussagegehalt zu verlieren: Die Wellen im Haar der Eva kennzeichnen ihren weiblichen Körper – zum Ornament stilisiert – als Idealgestalt.
Bei Bridget Riley überziehen die Wellen den gesamten Bildträger. In ihrer Regelmäßigkeit kaum wahrnehmbar gestört, lassen sie die Fläche vor unserem Auge flimmern. Die Wellenlinien sind zum einzig bestimmenden Bildinhalt geworden. Die beiden Museen verzahnen sich unter der übergreifenden Perspektive des Ornaments miteinander zu einer gemeinsamen Schau, die sich in ihren durchaus gewagten oder pointierten Gegenüberstellungen als visuelles Experiment versteht und zum assoziativen Sehen, zum lustvollen Vergleichen, aber auch zur nachhaltigen Diskussion einlädt.
Im Museum im Kulturspeicher werden die Exponate komprimiert im Sonderausstellungsbereich gezeigt, während im Mainfränkischen Museum die Werke Konkreter Kunst in die Schausammlung integriert und beim Rundgang zu besichtigen sind.
Die beiden Ausstellungsorte verbindet eine ornamentale Installation der Künstlerin Monika Linhard, die auf Ornamentformen des jeweils anderen Museums mit zeitgenössischen Mitteln reagiert.