Viel zeichnet Cardin aus, doch alles kulminiert in der Person eines Visionärs, dessen Designphilosophie es immer war, Dinge zu schaffen „für ein Leben, das es noch gar nicht gibt – für die Welt von morgen.“
Der Kunstpalast widmet dem international bekannten Modeschöpfer die erste umfangreiche Präsentation in Deutschland. Die Schau bietet mit mehr als 60 Styles sowie Fotos und Filmmaterial Einblicke in Cardins großen kreativen Kosmos: Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den 1960er-/1970er- Jahren, in denen Cardin die Modeszene mit avantgardistischen Entwürfen für Damen und Herren revolutionierte.
Als Couturier arbeitet er wie ein Bildhauer: Die Idee der Plastizität bestimmt seine Entwürfe. Seine geometrische Formensprache und dreidimensionalen Designs sind bis heute unverwechselbar. Cardin etabliert sich mit seinen provokativen, futuristischen Kollektionen, die vor allem durch Körperbetonung und Jugendlichkeit herausstechen. Unter Verwendung neuer Materialien wie Plastik, Vinyl und Kunstleder designt er eine Mode, die mit ihren knalligen Farben und auffälligen Schnitten ein neues, freieres Lebensgefühl schafft.
Bis heute ist er Alleineigentümer seines 1950 in Paris gegründeten Unternehmens. Neben dem Modelabel Pierre Cardin entwickelt er in den 1970er-Jahren eine immer breitere Produktpalette. Blickt man auf die Bandbreite seiner vielfältigen Unternehmungen zeigt sich deutlich, dass er neben seinen anspruchsvollen Entwürfen auch immer von der zentralen Idee geleitet wird, diese ebenso in populäre Produkte umzusetzen.