Hausrat, eine Gruppenausstellung mit internationaler Beteiligung, antwortet auf den häuslichen Charakter des Museums Langmatt, der ehemaligen Villa der Industriellenfamilie Sidney und Jenny Brown, und bringt deren "Hausrat" aufs Tapet. Als Ausgangspunkt dient dabei die These, dass Gegenstände, mit denen wir uns umgeben, Materialisierungen einer persönlichen (Familien-) Geschichte sind und den kulturellen Hintergrund einer Person, wie auch deren Zugehörigkeit zu einer bestimmen sozialen Schicht offenbaren. Die Ausstellung Hausrat geht assoziativ, narrativ und spielerisch vom Setting des bürgerlichen Interieurs aus und deutet die „Periodrooms“ metaphorisch wieder zu Wohnräumen um. In diesem Anti-White-Cube par excellence findet eine Überlagerung von Objekten und Werken aus unterschiedlichen Zeiten, Gedanken- und Wertsystemen statt, schafft so neue Bedeutungsebenen und generiert neue Erzählstränge. Während gewisse Werke zeitgenössischer Kunstschaffender Formen von Gebrauchs- und Einrichtungsgegenständen annehmen, sich subversiv ins vorhandene Inventar einfügen oder in hartem Kontrast dazu stehen, thematisieren Andere das Verhältnis des Einzelnen zu den ihn umgebenden Möbel und Architekturen. Sie alle kratzen aber letztlich an der Oberfläche des Ideals des bürgerlichen Wohnens und der damit einhergehenden Wertsysteme.