Foto: Museum Mensch und Natur
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Museum Mensch und Natur

Foto: Museum Mensch und Natur
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Schloß Nymphenburg
80638 München
Tel.: 089 179 5890
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 9.00-17.00 Uhr
Do bis 20.00 Uhr
Sa, So 10.00-18.00 Uhr

Paradiesvögel: Gefiederte Top-Models und göttliche Verführer

29.07.2011 - 15.04.2012
Schon die ersten Paradiesvögel, die Anfang des 16. Jahrhunderts Europa erreichten, faszinierten Wissenschaftler, Künstler und Laien gleichermaßen - und bis heute haben sie kaum etwas von ihrer Faszination eingebüßt. Stand zunächst die heute befremdlich anmutende Diskussion im Vordergrund, ob es sich um fußlose Himmelswesen handelt, waren es später Fragen der Evolutions- und Verhaltensbiologie, die das Interesse an diesen ungewöhnlich prächtigen Tieren wach hielten. Dem berühmten Charles Darwin bereiteten sie dabei große Probleme, wollten sie mit ihrem scheinbar hinderlichen Federschmuck doch gar nicht in sein Konzept der natürlichen Auslese passen. Erst mit seinem zweiten großen Werk über Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl konnte er erklären: Nicht die Umwelt, sondern die Weibchen entscheiden hier über Erfolg oder Misserfolg bei der Fortpflanzung und über den Verlauf der Evolution! Anhand lebensnah gestalteter Präparate, einer begehbaren Regenwaldinszenierung sowie beeindruckender Fotografien und Filmdokumente entführt Sie die Ausstellung in die einmalige Natur der Insel Neuguinea, der Heimat der Paradiesvögel. Eine „Galerie der Schönheiten“ stellt acht Paradiesvogelarten näher vor und vermittelt einen Eindruck von Schönheit, Vielgestaltigkeit und Einmaligkeit dieser ungewöhnlichen Tiere. Die meisten Präparate stammen dabei aus der Sammlung von Prof. Dietrich von Holst, die 2009 mit Hilfe des Vereins der Freunde und Förderer erworben werden konnte. Die Ausstellung Die Faszination Paradiesvogel hat aber auch eine Vielzahl kultur-historischer Aspekte, die in der Ausstellung aufgegriffen werden. So wird auf die Bedeutung von Paradiesvögeln bei den Kulturen Neuguineas eingegangen, ihre Nutzung als Tauschobjekt und Zahlungsmittel aufgezeigt und ein kurzer Abriss der Bedeutung von Paradiesvögeln in der europäischen Kunstgeschichte geboten. Besonders interessant ist die Tatsache, dass sich an der Nutzung von Paradiesvögeln in der Hutmode kurz nach 1900 die erste große Artenschutzkampagne in Deutschland entzündete, die 1914 zum Verbot der Paradiesvogeljagd in Deutsch-Neuguinea führte.

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