25.05.2012 - 21.10.2012
Bizarre Gipfel, gigantische Gesteinsfalten, zerrissene Gletscherfronten oder die rote Farbe von rostendem Gestein – Bernhard Edmaier macht aus solchen Motiven atemberaubende Meisterwerke der Fotokunst.
Die 40 großformatigen Fotografien des Geologen und Fotografen Bernhard Edmaier laden ein zu einer faszinierenden Bilderreise in die Entwicklungsgeschichte der Alpen – des mächtigen Gebirges im Herzen Europas. Sie erzählen von der Entstehung unterschiedlicher Arten von Fels, von der Auffaltung zum Gebirge durch Kollision der Kontinente Afrika und Europa, von den Eiszeiten, in denen Berge und Täler ihre heutige Form erhielten, sowie von Verwitterung und Erosion.
Wo sich heute die Alpen erheben, lag vor vielen Jahrmillionen eine Wüste, später ein warmes Meer mit Riffen und Lagunen an den Küsten. Dort setzte sich Kalk ab, der heute viele Bergmassive der Alpen aufbaut. Vulkane trugen zur Gesteinsbildung bei und in seichten Buchten, die immer wieder austrockneten, bildeten sich mächtige Salzschichten. Als vor etwa 50 Millionen Jahren Afrika mit Europa kollidierte, wurden die Sedimente auf dem Grund des urzeitlichen Ozeans nicht nur in Falten gelegt und zerbrochen, sondern riesige Schichtpakete von ihrem Untergrund abgeschert und kilometerweit verschoben.
Während der Eiszeiten, die vor etwa 20.000 Jahren ihren letzten Höhepunkt erreichten, lagen die Alpen unter einer gewaltigen Eisdecke, aus der nur einzelne Gipfel herausragten. Heute sind fast alle Alpengletscher auf dem Rückzug. Sie schrumpfen aufgrund des Klimawandels. Obwohl sich die Alpen immer noch heben, werden sie nicht in den Himmel wachsen. Denn Eis, Wasser und Wind setzen dem Fels zu, zermürben ihn, lösen ihn auf und tragen ihn ab. Die vielfältigen geologischen Prozesse haben ihre Spuren hinterlassen, denen Bernhard Edmaier in seinen spektakulären Fotografien nachspürt. Begleitet werden die Bilder, die meist vom Helikopter aus aufgenommen wurden, von informativen Texten der Wissenschaftsjournalistin Angelika Jung-Hüttl.