Mit fast 100 Werken zeigt die Retrospektive einen repräsentativen Querschnitt des Œuvres Arnulf Rainers, der international zu den wichtigsten Vertretern der Moderne zählt. Die Ausstellung beginnt mit den frühen, gestisch abstrakten „Zentralisationen“, die Arnulf Rainer 1951 im Klagenfurter Künstlerhaus ausgestellt hat. Mitte der 1950er Jahre beginnt Rainer mit dem Zyklus der Übermalungen, die er auch auf Werken von Freunden und historischen Grafiken vornimmt. Die Bearbeitung von Fotovorlagen stellt eine zweite grundlegende Form der Überarbeitung dar. Ende der 1970er Jahre folgen die Totenmasken, die Fingerschmierereien, die Kreuzbilder und Tondi. Immer wieder greift Rainer die Themen Tod und Religion auf, die er in einer spannungsvollen Verflechtung von Form und Inhalt inszeniert. In seiner Kunst eröffnet er eine profilierte und radikale Auseinandersetzung mit der österreichischen Tradition und dem europäisch-amerikanischen Diskurs der Moderne.