Fritz Steinkellner (geb. 1942), der in den frühen 1970er-Jahren mit Siebdrucken bekannt geworden ist, ist eine jener österreichischen Künstlerpersönlichkeiten, die sich Zeit ihres Schaffens am Rande des Kunstbetriebs bewegt und ihre eigene Arbeit kompromisslos vorangetrieben haben. Abseits des Sogs aktueller Tendenzen hat der Künstler in den vergangenen vier Jahrzehnten ein überzeugendes, einzigartiges Œuvre entwickelt, dessen Qualitäten es noch zu entdecken gilt! Das umfangreiche und vielschichtige Werk umfasst die Medien Zeichnung, Malerei, Druckgrafik und Objektkunst. In unterschiedlichen Phasen werden die zentralen Fragestellungen nach Gegenstand und Abbild, Transformation und Verwandlung, letztlich nach Wahrnehmung und Erkenntnis in immer neuen Varianten inhaltlicher Aufladung und technischer Ausführung umkreist. Dabei werden die bildnerischen Mittel bis an die Grenzen des Möglichen herangeführt. Zentral im Werk ist das Spiel der Wandlung. Der Wechsel des Motivs von einem Medium in das andere und die Veränderung des jeweiligen Fokus zeitigen eine überwältigende Palette verschiedener Erscheinungsformen. Fritz Steinkellner sucht nach einer geeigneten Sprache, um die Möglichkeiten künstlerischer Arbeit auszuloten. Die intellektuelle Auseinandersetzung wird bildnerisch ergründet und in ein visuelles Werk überführt. Die faszinierende Vielfalt seines Schaffens, das in ein subtiles System geistiger und formaler Ordnungen eingebunden ist, wird in der Ausstellung eindrucksvoll präsentiert. Es sind Arbeiten sämtlicher Werkphasen versammelt, die in der spezifischen Zusammenstellung den Umfang und die Tiefe des Œuvres vorführen sowie die stringenten Werkzusammenhänge, über alle Grenzen von Inhalt und Form hinweg, anschaulich und verständlich machen.