Wolfgang Walkensteiner, 1949 in Klagenfurt geboren, studiert an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei und legt 1973 bei Max Weiler sein Diplom ab. Seit 1972 ist er Mitglied des Kunstvereins Kärnten und seit 1994 der Gesellschaft bildender Künstler in Wien. Im Jahr 1976 hat er Österreich auf der 37. Biennale Internationale d’Arte in Venedig vertreten. Der Künstler hat in den vergangenen Jahrzehnten ein umfangreiches, heterogenes Œuvre entwickelt, das sich in Werkfasen gliedert, die sich, sowohl technisch als auch formal, deutlich voneinander unterscheiden. Konstant ist die inhaltliche Auseinandersetzung: In einem tiefen existenzphilosophischen wie fundamentalontologischen Diskurs umkreist Wolfgang Walkensteiner analytisch, im Sinne Martin Heideggers, die grundlegenden Fragen des menschlichen Daseins; des eigenen wie des Seins im Allgemeinen. Diese Befragung stellt vorerst den Menschen, häufig die eigene Person, dann das Tier ins Zentrum der künstlerischen Arbeit. Sie beziehen sich nicht selten auf mythologische Figuren und Erzählungen sowie auf gängige Typen der zeitgenössischen Gesellschaft und sind von überpersonellem, allgemeingültigem Aussagewert. Im vergangenen Jahrzehnt hat der Künstler den Horizont seiner Untersuchungen über die Kreatur hinaus, ins Mikro- und Makrokosmische ausgedehnt, wo er in einem bildnerischen Erkenntnisprozess geistige und malerische Realitäten ergründet, um in den Tiefen der Materie und den Weiten des Raumes basale Strukturen des Seins offenzulegen. Das Ergebnis sind Verdichtungen philosophischer und psychologischer, rationaler wie emotionaler Aspekte; schlussendlich Werke eigener Realität, phantastische, formale Konstruktionen, großer technischer Könnerschaft und beeindruckender Suggestionskraft. Die Ausstellung präsentiert in zehn Räumen malerische, zeichnerische, skulpturale und installative Werke der vergangenen sieben Jahre, die einen tiefen Einblick in die jüngste Schaffensperiode vermitteln, und die künstlerische Reife, ungebrochene Geisteskraft und Kreativität, beeindruckende Ausdrucksstärke und Schaffensfreude einer solitären österreichischen Maler-Position unter Beweis stellen.