19.06.2011 - 21.08.2011
Die Ausstellung vereint aktuelle Werke von sieben Künstlern, die den Ansatz einer ins Dreidimensionale erweiterten Collage verfolgen. Mit Verfahrensweisen der Integration und Desintegration, der Überlagerung, Konstellation und Konfrontation, der Montage und Assemblage fügen sie vorgefundene oder vorgefertigte Bruchstücke zusammen. Sie setzen diese in einen vieldeutigen Dialog miteinander und mit dem umgebenden Raum.
"Collage" meint dabei weniger eine bestimmte Technik als ein grundlegendes Gestaltungsprinzip, eine Art zu denken und zu arbeiten: das "Prinzip Collage" als Form der Skepsis, der Hinterfragung herkömmlicher Bildbegriffe. Indem sie disparate Materialien koppelt, macht die Collage das Heterogene, eine semantische oder stilistische Gebrochenheit zum ästhetischen Parameter. Die in der Collage ausgestellten Gegensätze und Widersprüche entfalten ihren eigenen, schwer kalkulierbaren Reiz.
Seit ihrer Frühzeit als experimentelles Medium der Avantgarden wird die Collage als Strategie der "Ausbeutung des zufälligen oder künstlich provozierten Zusammentreffens [Â…] wesensfremden Realitäten" angewendet - mit dem Ziel, einen "Funke[n] Poesie" zu schlagen, der "bei der Annäherung dieser Realitäten überspringt" (Max Ernst, 1962). Diese Poesie der Collage ist eine der Selbstgespräche, in denen sich das Kunstwerk, genauer: seine heterogenen Bestandteile wechselseitig Rede und Antwort stehen und damit zugleich ihre Herkunft und vormalige Bedeutung sowie unsere Wahrnehmung davon in Frage stellen.