Seit 2011 wechseln im Sommer Exponate fränkischer Museen für einige Zeit den Standort. Im neuen regionalen Umfeld, in anderer Atmosphäre und in verändertem Kontext ergeben sich neue Sichtweisen auf die Exponate, erzählen sie eine neue, andere Geschichte.
Letztes Jahr lautete das Motto der „Museum wechsel dich“-Aktion „100 Jahre Mainfränkisches Museum Würzburg“. Heuer steht der Exponatetausch im Zeichen des Jubiläums der 200jährigen Zugehörigkeit Unterfrankens zu Bayern.
Erstmals ist an dem Netzwerk der Unterfränkischen Museen das Kulturreferat der Stadt Bad Kissingen beteiligt. Aus den Beständen der Städtischen Sammlungen im Stadtarchiv Bad Kissingen wandert eine Prunkvase nach Würzburg, ein Landschaftsgemälde des Mainfränkische Museums Würzburg kommt im Gegenzug in das Museum Obere Saline.
Die Prunkvase aus der Nymphenburger Porzellanmanufaktur mit der gemalten Ansicht von Kissingen gäbe es ohne den Anfall des ehemaligen Fürstbistums Würzburg an das neue Königreich Bayern nicht. Und ohne den Verlust der Hauptstadtfunktion 1814 hätte der Maler der Mainlandschaft, Heinrich Ambros Eckert, seine Heimatstadt Würzburg wohl nicht verlassen müssen.
Die fremdgehenden Exponate, darunter eine Spotttapete auf König Ludwig I. und seine Geliebte Lola Montez, einen geschnitzten Hochzeitszug oder einer Glückwunschadresse für den „König von Unterfranken“ , Friedrich Graf von Luxburg, verlocken zu Ausflügen quer durch den Bezirk und dem Besuch der beteiligten Museen: neben den genannten sind das die Museen Schloss Aschach, die Museen der Stadt Aschaffenburg, die Museen der Stadt Miltenberg, das Museum Altes Gymnasium Schweinfurt, das Museum Barockscheune Volkach und das Kloster Wechterswinkel.