18.04.2008 - 07.09.2008
König Jérôme Bonaparte, von 1807 bis 1813 Regent des Königreichs Westphalen, bevorzugte zunächst französische Erzeugnisse, um den Kasseler Hof mit prunkvollem Porzellan auszustatten. Der regionalen, 1747 gegründeten Porzellanmanufaktur Fürstenberg drohte die Schließung. Ihr Überleben verdankte die Manufaktur dem damaligen Leiter Louis Victor Gerverot. Ihm gelang es, Jérôme für die edlen Erzeugnisse zu begeistern. Fürstenberg wurde daraufhin zur „Manufacture Royale“ (Königliche Manufaktur) erhoben und ihre Produktion in den Dienst des neuen Herrschers gestellt. Fortan bezog der König prunkvolles Porzellan aus der Region. Die Manufaktur Fürstenberg entwickelte sich zum Hauptlieferanten der Residenz in Kassel.
Die Ausstellung führt eindrucksvoll den Empirestil als neue Staatskunst vor Augen. Dabei richtet sich der Blick vor allem auf die Übernahme und Verarbeitung französischer Stilelemente durch regionale Künstler. Insgesamt lässt sich das Fürstenberger Porzellan als Teil der Tischkultur und Raumkunst der Zeit erfahren. Die Ausstellung „Weißes Gold für ‚König Lustik’“ knüpft damit unmittelbar an die Landesausstellung „König Lustik!? Jérôme Bonaparte und der Modellstaat Königreich Westphalen“ an, die vom 19. März bis 29. Juni 2008 im Museum Fridericianum zu sehen ist.
