05.12.2008 - 15.03.2009
Während seiner Bauzeit stellt das Hessische Landesmuseum Darmstadt dem Museum Schnütgen eine große Anzahl kostbarer Emails zur Verfügung, die vom längst zerstörten Reliquienschrein des Heiligen Kunibert aus Köln stammen, und zu entsprechenden Fragmenten aus der Sammlung des Museum Schnütgen passen.
Aus dem romanischen Köln des 12. Jahrhunderts stammen aber nicht nur kostbare Goldschmiedearbeiten, sondern auch das „Buch von den verschiedenen Künsten“ des gelehrten Mönches Theophilus. Er beschreibt in drei Büchern Material und Techniken der Malerei, der Glassmalerei und der Goldschmiedekunst, darunter auch die handwerklich anspruchsvolle Kunst des Emaillierens. Die Schrift enthält neben sachlichem Handwerkswissen, das noch heute nachvollziehbar ist, wichtige theologische und sogar magische Elemente wie das Züchten von Basilisken, aus denen Gold gewonnen werden kann. Eine gründliche wissenschaftliche Edition des „Theophilus“, der in mehreren Handschriften, aber nirgendwo vollständig erhalten ist, erfolgt als Kooperationsprojekt des Museum Schnütgen mit dem Thomas-Institut der Universität Köln mit dem Ziel einer neuen deutschen Übersetzung der lateinischen Quelle. Im Museum Schnütgen wird an PC-Terminals die Erforschung des alten Textes demonstriert, der in mehreren Handschriften, aber nirgendwo vollständig erhalten ist. Dies wird den Fragmenten des Kunibertschreins aus Darmstadt aber auch Buchmalereien und anderen Kunstwerken gegenüber gestellt, die nach den alten Rezepten entstanden sind.