Welche Bilder von weiblichen Rollen haben wir in unseren Köpfen? Dieser Frage ging der Museumsdienst Köln in einem halbjährigen Bildungsprogramm für junge Frauen nach. In mehren Workshops setzten sich zehn Teilnehmerinnen zwischen 15 und 18 Jahren mit Frauendarstellungen verschiedener Kunstepochen auseinander. Die Vorbilder fanden sie in den Kölner Museen.
Die Gruppe, die sich zur Hälfte aus muslimischen und nicht muslimischen Mädchen zusammensetzte, diskutierte über Maler des Expressionismus und ihre Modelle, untersuchte das Frauenbild in der Pop Art, beschäftigte sich mit mittelalterlichen Mariendarstellungen und lernte Attribute und Symbole von Frauen in der Kunst kennen. Jedes Mädchen fand einen individuellen Zugang zu den ausgewählten Werken, so stellte Cansu, eine 18-jährige Teilnehmerin, fest: „Die schönste Kurve einer Frau ist ihr Lächeln."
In dem sozialpädagogisch betreuten Projekt setzten sie ihre Gedanken künstlerisch, schauspielerisch und tänzerisch um. In einem Fotoshooting mit dem Kölner Fotografen Maurice Cox fand das Projekt seinen Höhepunkt: Die Mädchen konnten ihre persönlichen Vorstellungen vom Frausein zum Ausdruck bringen und wurden in der Cäcilienkirche des Museum Schnütgen porträtiert. Die lebensgroßen Fotos werden dort vom 14. Juli bis zum 15. September dieses Jahres in der Ausstellung „Madonnen!" zu sehen sein.