Das Haus ist höchster Ausdruck des Lebensgesamtkunstwerks des Künstlerfürsten Franz von Stuck. In ihm vollendet sich sein Streben nach einer Vereinigung aller Künste einschließlich der Musik. Sein antik anmutende Villa war ein Kosmos seiner geistigen Welten, persönliches Pantheon, Inkarnation seiner Selbst und vor allem farbig lodernde Inspirationsquelle seines Schaffens; alles was ein Künstlerhaus zu leisten vermochte, weit über Repräsentation und Selbstdarstellung hinaus.
Im Herbst 2013 präsentiert die Villa Stuck eine Ausstellung zum Thema »Das Künstlerhaus als Gesamtkunstwerk«, kuratiert von Margot Th. Brandlhuber, die erstmals den Typus Künstlerhaus in einen internationalen Kontext stellt und an zwanzig herausragenden Beispielen die Faszination zeigt, die eine derartige gebaute Künstlerphantasie bis heute auf den Menschen ausübt. Die Ausstellung zeigt sowohl berühmte existierende Künstlerhäuser als auch verloren gegangene, zerstörte und vergessene Projekte, die in ihrer Zeit von einzigartiger Bedeutung waren und bis heute faszinierende Strahlkraft besitzen. Ausgewählte Werke der Künstler, die in engem Zusammenhang mit den Häusern stehen, sowie Fotografien, Pläne und Modelle, geben ein lebendiges Bild vom Einklang zwischen Kunst und Leben und einer Harmonie der Künste, die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im historischen Begriff des Gesamtkunstwerks nach Richard Wagner widerspiegelt. Die Auswahl umfasst u. a. das John Soane’s Museum, London, das Red House von William Morris in Bexleyheath, das Tiffany House von Louis Comfort Tiffany in New York City, die Villa von Fernand Khnopff in Brüssel, den MERZbau von Kurt Schwitters, das Maison Theo van Doesburg in Meudon-Val-Fleury bei Paris sowie Max Ernsts Haus in Sedona/Arizona, USA.