"I want to transform the physical world into the psychological world," beschreibt Roger Ballen heute seine Arbeit. Er gehört zu den wenigen Fotografen, die sich auch heute noch ausschließlich der analogen SW-Fotografie widmen. Mit dreizehn Jahren entstanden seine ersten Fotos, seine Mutter arbeitete als Bild-Chefin bei der Foto-Agentur MAGNUM und Ballen traf schon im Elternhaus mit Fotografen wie Paul Strand, Henri Cartier-Bresson, André Kertész und anderen zusammen. Roger Ballen studierte Psychologie in Berkely, später Geologie. Dennoch wurde die Fotografie erst 40 Jahre später, im Jahr 2000, als sein Buch Outland publiziert wurde, für ihn mehr als ein Hobby. Seit dieser Zeit betrachtet er sich als Fotograf und Künstler. "I became increasingly obsessed with the camera as a means to explore my existance, my psyche." Seit über 40 Jahren führt Roger Ballen den Betrachter in eine bizarre, oft beunruhigende Welt, ein Schattenreich meist lokalisiert in Südafrika, in dem Menschen am Rand der Gesellschaft leben. "Asylum of the Birds" ist ein Haus, in dem Menschen und Tiere ein verstörendes Zusammenleben führen, Refugium und Ghetto gleichermaßen. Als Fotograf entwickelte sich sein Stil ausgehend von eher dokumentarischen Aufnahmen hin zur Fiktion und inszenierten Fotografie.
Mit der 4. Ausstellung, die in diesem Jahr der Fotografie gewidmet ist, stellt das Museum Villa Stuck in München erstmals die neue, im Frühjahr 2014 fertiggestellte Serie des Fotografen Roger Ballen "The Asylum of the Birds" vor, zu der auch ein Film (http://www.asylumofthebirds.com/) und eine Publikation (http://www.asylumofthebirds.com/) erschienen sind. Roger Ballen - Theater der Absurdität ist eine 32 Arbeiten umfassende Einzel-Ausstellung, die neben dem Schwerpunkt "The Asylum of the Birds" ergänzend eine Auswahl von Foto-Arbeiten aus den Serien Outland, Shadow Chamber, und Boarding House zeigt. Die Museumspräsentation knüpft mit aktuellen Arbeiten (2014) an die große Retrospektive des Fotografen im Münchner Stadtmuseum (Museum für Fotografie) 2010/11 an.