Die Pracht der Paradiesvögel ist legendär. Sie leben verborgen in den tropischen Wäldern Neuguineas, Australiens und der Molukken. Seit 400 Jahren erforscht, sorgen immer neue Details aus ihrem Leben für Überraschungen. Das Museum Wiesbaden rückt diese spektakuläre Vogelfamilie und ihre Natur- und Kulturgeschichte in das Zentrum einer umfangreichen Ausstellung. Kaum eine andere Tiergruppe hat die Fantasie mehr angeregt. Bereits mit den ersten Handelsschiffen der Portugiesen und Niederländer erreichten Europa Präparate von Paradiesvögeln, denen die Beine fehlten. Nur das sagenhafte Gefieder sollte präsentiert werden und so entstand die Legende, die den Tieren ein Landen auf Erden versagte und sie zu Göttervögeln werden ließ. Woher sie eigentlich stammen, blieb lange unbekannt. Alfred Russel Wallace, Mitentdecker der Evolutionstheorie, war der erste Europäer, der sie 1857 auf den Aru-Inseln beobachtete. Was er von ihren Balztänzen und ihrem Lebensraum zu erzählen hatte, fand nicht nur Eingang in die Zoologiebücher. Die Welt staunte und entschied, genauer hinzusehen. Zahlreiche Expeditionen wurden ausgesendet und inzwischen kennt man 42 Arten.