06.12.2009 - 20.11.2011
Von Herbst 2008 bis Frühjahr 2009 konnten in den Museumsräumen umfassende restauratorische Arbeiten zum Erhalt der Ausmalungen an Decken und Wänden durchgeführt werden. Die Ausstellung begleitet die Spurensuche der Restauratoren in den einzelnen Räumen, sie erzählt von Möglichkeiten, aber auch Grenzen restauratorischer Arbeit, und sie gibt am Beispiel ausgewählter Arbeitstechniken Einblick in die vielseitige Tätigkeit des Restaurators.
Im Jahre 1893 ließ sich der Pankower Stuhlrohrfabrikant Fritz Heyn (1849-1928) in der Heynstraße 8 ein Wohnhaus errichten. Bereits in der Projektierungsphase konnte der Bauherr, der die Wohnung in der ersten Etage für sich selbst vorsah, sowohl seinen familiären Bedürfnissen Rechnung tragen, als auch für die seiner gesellschaftlichen Stellung als Unternehmer und Gemeindevertreter angemessene dekorative Gestaltung sorgen. Während Salon und Herrenzimmer bewahrt blieben und heute ein in Wohnhäusern selten gewordenes, wenn nicht sogar einzigartiges Beispiel bürgerlicher Wohnkultur darstellen, haben die anderen Räume schon zu Lebzeiten der Heyns Veränderungen erfahren. Mit der Umwidmung der Wohnung für museale Zwecke begann hier die Farbe Weiß als neutraler Hintergrund zu dominieren. Stuckelemente oder zufällig freigelegte Malereien gaben zwar immer wieder Anlass zu fragen, ob da nicht noch mehr zu finden wäre, aber erst 2004 begann in den ehemaligen Wohnräumen der Familie Heyn die Suche nach Spuren früherer
Raumkonzepte. Auf der Grundlage dieser Untersuchungsergebnisse und mit finanzieller Unterstützung durch die Stiftung Denkmalschutz Berlin, dem Landesdenkmalamt, dem Hauseigentümer sowie dem Bezirksamt Pankow erfolgten die in den vergangenen Monaten durchgeführten Restaurierungsarbeiten, deren Ergebnisse mit dieser Ausstellung präsentiert werden können.