30.06.2012 - 20.01.2013
Schon seit Jahrhunderten begeistern bunte Turmalinvarianten wie Rubellit, Verdelith oder Indigolith mit ihren intensiven Farben als Sammlungsobjekte oder Schmucksteine.
Erst vor wenigen Jahren hingegen wurde entdeckt, dass die häufig vorkommenden, pechschwarzen Kristalle der Turmalinart „Schörl“ ebenfalls Farbe zeigen, wenn man sie nur dünn genug schleift. Zudem weisen diese Kristalle oft Feinstrukturen von bestechender Präzision und überraschender Farbbrillanz auf. Unter virtuoser Anwendung der Mikrofotografie gelang es dem Ausstellungsmacher Paul Rustemeyer diese neue, traumhaft schöne Welt dunkler Turmaline visuell einzufangen und mineralogisch zu interpretieren.
Die vielen grossformatigen Fotos machen die Ausstellung zu einer wahren Augenweide. Sie verbinden künstlerischen Anspruch und Ästhetik mit fundierter wissenschaftlicher Analyse. Die Ausstellung schlägt damit thematisch einen Bogen von der geradezu meditativen Betrachtung einmaliger Turmalinbilder hin zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Kristallwachstum. Da Turmaline lehrbuchartig nahezu alle an Kristallen beobachtbaren Erscheinungen zeigen, gibt die Ausstellung darüber hinaus Einblick in die Kristallographie im Allgemeinen.
Dr. Paul Rustemeyer ist Chemiker und von seiner Jugend an ein eifriger Sammler und Fotograf von Mineralien. Seit 35 Jahren vermittelt er mineralogisches Fachwissen auf allgemeinverständliche Art in Zeitschriften und Büchern sowie im Rahmen von Ausstellungen und Vorträgen.