Foto: Naturhistorisches Museum Nürnberg
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Naturhistorisches Museum Nürnberg

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Marientorgraben 8 (Norishalle)
90403 Nürnberg
Tel.: 0911 22 79 70
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Öffnungszeiten:

Fr 10.00-21.00 Uhr
Mo-Do, So 10.00-17.00 Uhr

Forum Romanum

27.08.2019 - 17.11.2019

Das Forum Roma­num war der poli­tische, kul­turel­le und wirt­schaft­liche Mit­tel­punkt des anti­ken Rom. Ur­sprüng­lich nur eine sump­fige Senke zwi­schen den ers­ten An­sied­lun­gen auf den Spit­zen der Hügel des Capi­tols und des Pala­tins, wurde sie im 6.Jht. durch den Bau eines ers­ten großen Ent­wäs­serungs­kanals, der sog. Cloaca Maxima, trocken­ge­legt und be­festigt. Fort­an stan­den dort u.a die Regia, der Sitz des etrus­ki­schen Königs von Rom und der Tem­pel der Vesta, sowie der Lapis Niger (schwar­zer Stein), der der Über­liefe­rung zu­folge das Grab des Grün­ders von Rom, Romulus, mar­kier­te, in Wahr­heit aber der Al­tar für den Gott Vul­kan war. Nach der Ver­trei­bung der Könige und dem Be­ginn der römi­schen Repub­lik kamen zu den al­ten Hei­lig­tümern neue Orte hin­zu, die die Staats­form der Re­pub­lik be­ton­ten: das Comitium (der Ver­samm­lungs­platz der römi­schen Bür­ger) und die Curia Hostilia (der Tagungs­ort des Senates), dazu die Rostra (Red­ner­tri­büne). Diese drei wur­den zum Symbol der Repub­lik und zu den zen­tralen Orten der poli­ti­schen Aktivi­täten, hier wur­de für die nächs­ten Jahr­hun­derte Ge­schich­te ge­schrie­ben.
Es folg­ten auch eine wei­tere An­zahl von Tem­peln, so der Saturn­tem­pel, in des­sen Funda­men­ten der Staats­schatz der römi­schen Re­pub­lik auf­bewahrt wur­de und Amts­sitz der Quaes­toren war, die die erste Stufe des Cursus Honorum, der römi­schen Ämter­lauf­bahn, mar­kierte. An den Lang­sei­ten zo­gen sich Laden­ge­schäfte ent­lang, die der Ver­sor­gung der Be­völke­rung dien­ten. Nach dem end­gül­tigen Sieg Roms über Kartha­go und seinem Auf­stieg zur Num­mer Eins im Mit­tel­meer wur­den neue Bau­ten er­rich­tet bzw. alte er­neuert. Es ent­stan­den die ers­ten Basil­ken. Diese mehr­stöcki­gen Lang­bau­ten dien­ten als Markt­ge­bäude eben­so wie als Orte für Rechts­strei­tig­keiten. Das Forum wurde nun auch der Ort, an dem sieg­reiche Feld­herren ihre Monu­mente er­richte­ten und da­mit ihren An­spruch auf Macht im Staat de­mon­strier­ten. So ließ Gaius Julius Caesar die alte Basilica Sem­pronia durch die Basilica Julia (nach sei­nem eige­nen Ge­schlecht der Julier be­nannt) er­setzen und ver­legte den Platz der Rostra nach Wes­ten. Damit wurde die bis dahin be­stehen­de Grund­struk­tur des Forums erst­mals ver­ändert. Auch er­setz­te er die Curia Hosti­lia durch einen Neu­bau, die Curia Julia. Nach dem Sieg Octa­vians im Bür­ger­krieg kam es zu neuer­lichen Ver­änderun­gen. Octavian ließ an der Ost­seite des Forums einen Tem­pel für sei­nen mitt­ler­weile ver­gött­lich­ten Stief­vater Caesar er­rich­ten, den Tempel des Divus Julius. "Neben­bei" ver­deckte die­ser Tempel die Sicht vom Capi­tol auf den Vesta­tempel und die Regia als Zeichen der Repub­lik. Da­mit war auch im Her­zen der Stadt deut­lich zu se­hen, dass nun eine neue Zeit be­gon­nen hatte und die alte Repub­lik nicht mehr exis­­tier­te. Das Forum hatte seine Funk­tion als Ort der poli­ti­schen Ent­schei­dungen ver­loren. Es blieb zwar kul­ti­sches und wirt­schaft­liches Zen­trum des Impe­riums, ver­kam aber im poli­ti­schen Sinn zu einem Platz, an dem die Kaiser ihre Macht und ihren An­spruch auf Herr­schaft in Stein meißel­ten.

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