23.10.2009 - 28.02.2010
Mit einer kleinen Ausstellung gedenkt die Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg eines ihrer bekanntesten Altvordern.
Zum 150. Geburtstag von Konrad Hörmann werden Wege seines Lebens und Schaffens aufgezeigt.
1897 wird Konrad Hörmann ehrenamtlicher Bibliothekar,
ab 1904 bis 1932 ist er Sekretär und Kustos der Gesellschaft.
Seine vielfältigen Interessengebiete prägten in dieser Zeit das Ansehen und den Ruf der Gesellschaft weit über die Landesgrenzen hinaus. Vor allem auf dem Gebiet der Archäologie und Ethnologe hat er sich große Verdienste erworben.
Seine archäologische Tätigkeit mit Ausgrabungen, Exkursionen und Vorträgen, die gründliche Dokumentation und Auswertung seiner Grabungen, sowie die grafische Aufbereitung der Ergebnisse waren die Basis für eine Vielzahl von Publikationen. Er birgt Funde wie etwa das Bernsteinkollier und die lange Nadel von Henfenfeld. Diese sowie das urnenfelderzeitliche Vollgriffschwert von Unterkrumbach und die Rekonstruktion des Wagengrabes von Gaisheim sind heute zentrale Ausstellungsstücke der archäologischen Abteilungen des Museums. Grabungen und Untersuchungen der Petershöhle bei Velden, des Hohlen Fels bei Happurg und der Kirchthalmühlhöhle bei Alfeld und deren Veröffentlichungen gehören ebenfalls zu seinen Verdiensten.
Bereits 1892 begannen seine wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich Ethnologie. Seine volkskundlichen Forschungen über Glocken und Schellen für Herdentiere sind bis heute gültig. Sein Buch "Herdengeläute und seine Bestandteile" gilt noch heute als wegweisend. Er plante die Vitrinen der Costa-Rica-Sammlung ebenso wie die Präsentation afrikanischer und ozeanischer Exponate.
Als gelernter Lithograph mit eigenem Betrieb arbeitete er für namhafte Firmen, u. a. auch die Nürnberger Firmen Staedtler, Faber-Castell, Lyra und Haeberlein. Seine Wanderjahre führten ihn an die Staatsdruckereien in Serbien und Bulgarien. Entwürfe, Zeichnungen und Aquarelle von Sehenswürdigkeiten aus Istanbul sind uns aus dieser Zeit erhalten.