21.11.2009 - 02.05.2010
Biber und teilweise auch Fischotter erobern in weiten Teilen Deutschlands ihre ursprünglichen Verbreitungsgebiete zurück; Naturschutzverbände in NRW propagieren die Wiederansiedlung des Luchses; gar nicht weit von Bielefeld entfernt ist zumindest die halbwilde Ansiedlung von Wisenten geplant; im Osten Deutschlands leben seit der Jahrtausendwende wieder erste Wolfsrudel, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis in Bayern nach "Bruno" der nächste Braunbär die deutsche Grenze überwinden wird.
Gerade die mögliche Rückkehr großer Raubtiere führt jedoch mehr und mehr zu einem eher emotionalen denn sachlich geführten gesellschaftlichen wie auch politischen Diskurs über die Frage: Wie viel Natur wollen wir in Deutschland zulassen?
Diese Sonderausstellung soll dazu beitragen, die die Debatte zu versachlichen und gleichzeitig beim Besucher eine eigenständige Meinungsbildung zu der oben genannten Frage zu stimulieren.
Die Ausstellung greift das Design der vor wenigen Jahren im namu sehr erfolgreich gelaufenen Ausstellung "Waldmenschen" auf. Acht Waldhütten werden in einer durch Baumplanken und künstliche Laubstrukturen etwas unheimlich gestalteten Waldlandschaft verteilt.
In jeder der Hütten werden Aspekte des Themas "Rückkehr der Wildtiere" spielerisch (sprich interaktiv) aufbereitet. Hier wollen Lösungen zu fachlichen Fragen erkundet und erarbeitet werden. Insgesamt ist die Ausstellung wie eine Waldrallye angelegt.
Der Besucher ist gefordert, sich in der Ausstellung zum Experten in Sachen Wildbiologie zu mausern. Dabei helfen ihm nicht nur die Sonderaufgaben in den Hütten, sondern auch, versteckt im Waldlabyrinth, "verborgene" Informationen. Natürlich ist er am Ende gefragt, seine persönliche Meinung zur "Rückkehr der Wildtiere" zu hinterlassen.
Bezüglich des Niveaus wird die Ausstellung für die Altersgruppe ab Ende Primarstufe ausgerichtet und ist – wie schon die Ausstellung "Waldmenschen" – auch für Familienbesuche besonders geeignet.