Wasser ist etwas Besonderes, denn es ist so verwandlungsfähig wie kein anderer Stoff auf Erden. Mal zeigt es sich als Eis, mal als Flüssigkeit und manchmal löst es sich buchstäblich in Luft auf. Wasser befindet sich in einem ständigen weltweiten Kreislauf und ist doch die Grundlage des Lebens schlechthin.
Das Naturkunde-Museum nimmt das Jubiläum der Stadtwerke Bielefeld - 125 Jahre Trinkwasserversorgung in Bielefeld - zum Anlass, mit einer interaktiven Ausstellung für dieses wichtigste aller Lebensmittel zu sensibilisieren.
1890 nahm die städtische Trinkwasserversorgung ihre Arbeit auf. Heute versorgen die Stadtwerke Bielefeld mehr als 350.000 Menschen rund um die Uhr mit Wasser. Nachhaltige Förderung, Trinkwasserschutz und Naturschutz garantieren Trinkwasser von bester Qualität.
Ein vergleichender Blick auf die Wasserversorgung in anderen Teilen der Welt erweitert den Horizont und leitet über zu einer globalen Betrachtung der Wasserverfügbarkeit und Konkurrenz um Trinkwasserressourcen. Dabei wird auch das Thema „Virtuelles Wasser“ in Nahrungsmitteln und Konsumprodukten angesprochen.
Doch was versteht man eigentlich unter virtuellem Wasser und warum wird es noch in Blaues, Grünes und Graues Wasser unterschieden? Blaues Wasser nennt man das Wasser, was den Flüssen, Seen oder dem Grundwasser entnommen wird, um z.B. landwirtschaftliche Flächen zu bewässern. So kommen niederländische Tomatenbauer mit weniger als 10 Liter pro Kilogramm erzeugter Tomaten aus, da reichlich Grünes Wasser (Niederschlag) vorhanden ist. Hingegen werden in der Türkei 130 Liter und in Ägypten sogar 230 Liter pro Kilogramm benötigt.
Rosige Aussichten?
Viel Graues Wasser – also verunreinigtes Wasser – entsteht z.B. beim „blühenden“ Geschäft in Kenia, wo Blumenfarmen täglich 20.000 Liter einem See entnehmen und das mit hochgiftigen Spritzmitteln verunreinigte Wasser ungeklärt in den See zurückleiten. Besonders dramatisch wirkt es sich dort in den Zeiten aus, wenn unsere Spitzentage wie Ostern, Muttertag oder Valentinstag bevorstehen, die mit Rosen aus eben dieser Region bedient werden. „Wie viel Wasser den Bach noch runterfließen muss“ bevor alle Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, hängt somit maßgeblich vom Konsumverhalten jedes Einzelnen ab. Da Deutschland mit jährlich über 100 € pro Kopf Spitzenreiter in dieser Branche innerhalb der EU ist, lohnt ein Blick hinter die Produktionsbedingungen, damit nicht andere für unser Tun „etwas ausbaden müssen“.