06.12.2007 - 30.03.2008
Diese als Wanderausstellung konzipierte Präsentation wurde vom Museum der Westlausitz in Kamenz erstellt und war schon in Schleusingen und Greiz zu sehen. „Zielscheibe Erde“ ist eine Ausstellung über Meteorite. Sie informiert über deren Herkunft und Zusammensetzung sowie über Vorgänge und Hinterlassenschaften der Kollision mit diesen Himmelskörpern.
Auf ihrer Bahn durch den Weltraum gelangt jährlich eine Menge von ca. 40 000 Tonnen kosmischer Materie auf die Erde. Der größte Teil davon ist Staub, der unbeschadet die Atmosphäre durchdringen kann. Besitzen die Partikel eine Masse von einigen Gramm, dann verglühen sie beim Eintritt in die Atmosphäre und rufen den faszinierenden Effekt der „Sternschnuppe“ hervor. Bei größeren Brocken, die wir Meteoriten nennen, wird es spannend: In Abhängigkeit von ihrer Masse und dem Einfallswinkel werden sie beim Passieren der Atmosphäre stark abgebremst und fallen als „Steine vom Himmel“ oder prallen ungehemmt mit kosmischer Geschwindigkeit von ca. 20 km/s auf die Erde. Diese Einschläge (Impakte) können regional und in Einzelfällen auch überregional wahrhaft katastrophale Folgen nach sich ziehen. Zu den Indizien von Meteoritenfällen gehören Einschlagskrater, stark deformierte Gesteinsmassen im Umfeld und oft auch glasartige Aufschmelzungsprodukte (Tektite), die als Trümmer oft Hunderte Kilometer weit vom Ort des Aufpralls verstreut werden. Weltweit sind inzwischen über 200 Strukturen mit Durchmessern von weniger als Hundert Metern bis über 300 km als Aufschlagsorte von Meteoriten erkannt worden, wobei sich nur die wenigsten so bilderbuchhaft erhielten wie der Barringer-Krater in Arizona (USA), der vor rund 50 000 Jahren durch den Aufprall eines ca. 40 m großen Meteoriten entstand. In Deutschland sind das Nördlinger Ries und das Steinheimer Becken als Folge von Meteoritenfällen entstanden.
Den außerirdischen Gesteinstrümmern sind Wissenschaftler und enthusiastische Sammler gleichermaßen eifrig auf der Spur, sei es in den Wüstenregionen oder in den Eisfeldern der Polargebiete, in denen die Fremdlinge besonders deutlich zu erkennen sind. Recht bekannt sind Eisenmeteorite, die auf polierten Oberflächen nicht selten symmetrische Entmischungsleisten aufweisen. Zu dieser Gruppe gehören die Exponate aus unserer Sammlung, die vom Meteoritenfall am 12.02.1947 in Ostsibirien stammen. Etwa 2/3 aller Funde entfallen jedoch auf Steinmeteorite (Chondrite), die meist von einer dunklen Aufschmelzungskruste umgeben sind.
Ob auch schon einmal in Leipzig ein Meteorit herabgefallen ist? In den Grünanlagen am Dittrichring, gegenüber der Hauptfeuerwache, liegt ein großer Stein von exotischem Aussehen. Er ist narbig bis löchrig ausgebildet und seine Oberfläche glänzt, als sei sie lackiert. Die Tatsache, dass manchmal dort aufgestellte Erklärungstafeln schon nach kurzer Zeit wieder verschwinden, macht den Stein noch geheimnisvoller. In unserer Ausstellung werden wir auch dieses Rätsel lösen.