29.04.2012 - 24.06.2012
Im Kontext der überschaubaren internationalen Papierschnitt-Szene, die von individuellen künstlerischen Positionen bestimmt wird, geht auch Hans Lankes seinen ganz eigenständigen Weg.
Lankes schneidet mit dem Messer oder Skalpell Papier und Kartons. Deshalb nennt er seine Arbeiten Messerschnitte und nicht Scherenschnitte. Egal, ob groß- oder kleinformatig: meistens wird ein Messerschnitt aus einem einzigen Blatt Papier geschnitten. Lankes entwirft seine Werke nicht am Computer, verwendet keine Dia-Projektionen und er arbeitet auch nicht mit Schneidplottern. Gerade die maschinelle Perfektion die Computer bieten könnten will Lankes ganz bewusst vermeiden. Ernsthaftigkeit, Konzentration und Bewusstsein bestimmen den Arbeitsprozess - statt auf computertechnische Perfektion setzt Lankes entschieden auf künstlerische Perfektion, die einhergeht mit handwerklicher Akribie. Allerdings sagt der Künstler auch ganz deutlich, dass er, sobald er das Gefühl habe, ein Messerschnitt werde zu perfekt, zu "glatt", ganz vorsätzlich einen vermeintlich "falschen" Schnitt machen würde, um das Bild aus dem Gleichgewicht zu bringen, um damit auch eine gewisse Rohheit zu bewahren. Lankes mag die Irritationen, die durch seine Bilder entstehen können. Typisch für Lankes sind Zyklen und Serien wie Vogeltraumbilder, Trojaner, Kinder & Raubtiere, Köpfe, Torsi, Hybriden, Kuhfleckenbilder, Träger oder Vogelfischwesen.