Die Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie stellt mit Martin Eder (geb. 1968) Michael Kunze (geb. 1961) Anselm Reyle (geb. 1970) und Thomas Scheibitz (geb. 1968) diese vier zentralen Positionen der zeitgenössischen Malerei in Deutschland erstmals in einen gemeinsamen Kontext. Die auf den ersten Blick grundlegend unterschiedlichen künstlerischen Ansätze werden mit insgesamt ca. 40 ausgewählten Arbeiten aus den letzten 15 Jahren formal und inhaltlich im Dialog untersucht.
Die vier, einer Generation angehörenden Künstler haben, wenn auch oftmals von ähnlichen Einflüssen und Zusammenhängen geprägt, überaus stringente aber auch widersprüchlich wirkende Werke geschaffen. Bei der Betrachtung zeigen sich starke Gegensätze in Form, Farbgebung und Motiv, sowie in den Zeitlichkeiten, die den Arbeiten innewohnen. Dabei spiegelt sich die individuelle Auslegung des seit der Moderne immer wieder tot geschriebenen Mediums der Malerei im Werk von Eder, Kunze, Reyle und Scheibitz in zahlreichen programmatischen und formalen Überlegungen wider.
Abstraktion und Figürlichkeit, Utopie und Alltag, Präzision und Unvollendetheit, Narration und Materialität, Kitsch und Geometrie, Strategie und Zufall- die hier entstehenden Spannungsverhältnisse werden jeweils auf unterschiedliche Weise verhandelt.
Die Ausstellung geht von einem gemeinsamen Grundverständnis von Malerei aus, nachdem der Entstehungsprozess der Werke als ein durchweg konzeptueller Vorgang zu begreifen ist, der auch formale und inhaltliche Synergien zwischen den Arbeiten entstehen lässt. Durch die Transformation von Wirklichkeit anhand unterschiedlicher künstlerischer Verfahren, steht das klare Ziel im Vordergrund sich, aus einer kunstgeschichtlichen Tradition seit der Renaissance heraus, mit Zeitgenossenschaft auseinanderzusetzen.