Der deutsche Künstler Imi Knoebel (geb. 1940) gehört zu den international bekanntesten Künstlern der Abstraktion. Seit seinen frühesten Arbeiten in den 60er Jahren bewegt sich Knoebel dabei mit seinen Bildern und Installationen im Grenzbezirk zwischen Malerei und Skulptur. Auf Einladung des Kurators Eugen Blume hat Imi Knoebel nun eine Ausstellung für die obere Halle der Neuen Nationalgalerie entwickelt, die anhand von wenigen, sehr herausragenden Werken einen retrospektiven Blick auf sein vielfältiges Werk erlaubt.
Ausgangspunkt der Ausstellung ist der berühmte "Raum 19" aus dem Jahr 1968 - jene große, vielteilige Installation aus Holz, mit der Imi Knoebel ein Grundprinzip seines Schaffens erstmals vorstellte: das Prinzip der Schichtung von Einzelelementen, die in immer neuen Varianten, in Bildern und Raumkompositionen, zusammentreffen. Von diesem frühen Schlüsselwerk ausgehend verfolgt die Ausstellung den Weg des Künstlers über einzelne Arbeiten der 70er und 80er Jahre, wie etwa der "documenta"-Arbeit oder der Installation "250 000 Zeichnungen", bis in die leuchtenden Farbbilder und Farbkörper der gegenwärtigen Produktion.
Die Ausstellung wird ganz ohne Architektur auskommen und ist vielmehr als offene Anlage von frei im Raum stehenden oder hängenden Arbeiten gedacht. Die räumliche Disposition ist dabei auf die besondere Architektur von Mies van der Rohe bezogen und eröffnet dadurch vielfältige Perspektiven sowohl auf das Werk als auch auf den jeweiligen Umgang mit dem Raum. Mit der Ausstellung "Imi Knoebel" wird eine künstlerische Position des Rheinlandes geehrt, die national und international von größter Bedeutung ist und doch in Berlin bislang kaum angemessen zu sehen war.