Eigens für die Neue Nationalgalerie hat der renommierte niederländische Künstler Willem de Rooij (*1969) die Arbeit "Intolerance" realisiert, die sich aus einer temporären Installation und einer dreibändigen Publikation zusammensetzt.
In seinem künstlerischen Werk kombiniert de Rooij Bilder und arbeitet dabei medienübergreifend mit Skulptur, Film und Text. Während seine früheren Filminstallationen skulpturale Qualität erlangten, entwickelte er seine letzten Ausstellungen stets als eigenständige Kunstwerke, die häufig Objekte und auch Werke anderer Künstler einschlossen. De Rooij arbeitet also im Sinne der so genannten Appropriation Art, indem er sich ganz bewusst bereits vorhandene Dinge oder Kunstwerke aneeignet und zu einem Teil der eigenen künstlerischen Arbeit macht. So auch bei der ab dem 18. September 2010 zu sehenden Installation "Intolerance". Diese kann als eine dreidimensionale Collage betrachtet werden, die eine Gruppe von Gemälden des niederländischen Malers Melchior d'Hondecoeter (1636-1695) mit einer Gruppe von hawaiianischen zeremoniellen Objekten aus dem 18. Jahrhundert konfrontiert. Diese Gegenüberstellung eröffnet dem Betrachter spannende Assoziationen und ist zudem als eine visuelle Untersuchung der Dreiecksbeziehung zwischen frühem globalem Handel, Konflikt und gegenseitiger Attraktion zu verstehen.