09.12.2011 - 01.04.2012
Wenn Malerei unbekümmert illustriert, was im Bild geschrieben steht, und umgekehrt der Text unverblümt kommentiert, was zu sehen ist, dann handelt es sich im besten Falle um einen echten Reeder. Wer fühlt sich nicht nackt, ja sogar kastriert, wenn ihm der Führerschein gezwickt wurde? Dan Reeder (geb. 1954) hat Kalifornien vor mehr als 20 Jahren den Rücken gekehrt und in Nürnberg eine neue Heimat gefunden. Seine lakonische Kunst kommt hiesigen Befindlichkeiten entgegen. Sie ist unaufgeregt, scheinbar anspruchslos, (selbst) ironisch und manchmal ein bisschen melancholisch. Und genauso klingt seine Musik, die er auf selbst gebauten Instrumenten spielt.
Ganz ohne Musik geht es auch diesmal nicht (Konzert demnächst im Neuen Museum), doch zunächst gehört die Bühne dem Maler, der schon jetzt mehr Selbstporträts als Rembrandt in seinem ganzen Leben geschaffen hat.