Das Neue Museum erwirbt mit Unterstützung von Stiftungsgeldern und Spenden den interaktiven Wasserpavillon des dänisch-deutschen Künstlers Jeppe Hein.
Mit seinen Arbeiten, die den Bereich der Bildenden Kunst hin zur Architektur und zum Design erweitern, thematisiert Jeppe Hein die veränderlichen Grenzen zwischen Gegensätzen wie Innen und Außen oder Aktion und Reaktion. Seine Arbeiten verbinden ihren Funktionalismus aber auch immer mit einer sinnlichen und räumlichen Erfahrung der Betrachter. Häufig werden die Besucher durch Interaktivität und Kommunikation in die künstlerischen Arbeiten mit einbezogen. So auch bei der Installation Hexagonal Water Pavilion, die der Künstler im Sommer 2012 auf dem Klarissenplatz vor dem Neuen Museum realisierte – eine Skulptur im öffentlichen Raum in Form eines begehbaren Brunnens.
Auf den ersten Blick sah dieser Wasserpavillon unzugänglich aus. Doch schnell wurde deutlich, dass sich die Wasserwände über eine Computersteuerung nach Sektionen aufteilten. Nach dem Prinzip des Zufalls wurden so jeweils einzelne Wasserwände ausgeschaltet und dem Besucher ein Weg durch das Wasserlabyrinth ermöglicht.
Jeppe Hein selbst bezeichnet seine Kunst als „Werkzeug für Kommunikation und Dialog“ – dies konnte in diesem Sommer auf dem Klarissenplatz auf das Wunderbarste bewiesen werden. Der überaus große Erfolg und die Begeisterung der Besucher – der Wasserpavillon zog allein rund 130.000 Besucher an - haben uns alle positiv überrascht. Der „Brunnen“ von Jeppe Hein ist während dieses Sommers gleichsam zu einem neuen Wahrzeichen der Stadt geworden. Der Klarissenplatz wurde zu einem Anziehungs- und Treffpunkt in bislang nicht gekanntem Maße. Insgesamt führte das Projekt von Jeppe Hein auch zu einer deutlichen Aufwertung des öffentlichen Raums in Nürnberg.
Durch den Ankauf dieses temporären Hexagonal Water Pavilion kann der Brunnen immer wieder in regelmäßigen Abständen aufgestellt werden. Die Nürnberger Nachrichten haben eine Spendenaktion ins Leben gerufen, die allein bereits über 52.000 Euro eingebracht hat. Diese hohe Summe, die aus rund 350 nahezu ausschließlich privaten Einzelspenden zwischen 5 und 10.000 Euro zustande kam, spiegelt die Begeisterung der Bevölkerung für dieses besondere Kunstwerk.