Das Werk der 1917 in Nürnberg geborenen Künstlerin Ilse Getz (1917–1993) verdient eine Wiederentdeckung. Vor genau 35 Jahren wurde es in Nürnberg zum letzten Mal in einer Ausstellung in der Kunsthalle vorgestellt. 1933 emigrierte die aus einer jüdischen Familie stammende Ilse Getz über Italien, Spanien und Mexiko in die USA. In New York begann sie 1942 zu malen und studierte ab 1943 an der Art Students League bei George Grosz und Morris Kantor. Bald gehörte sie zum Freundeskreis eines anderen jüdischen Emigranten, der wie sie in Nürnberg aufgewachsen war: Richard Lindner. Mit ihm teilte sie das Interesse an altem Spielzeug, das Ilse Getz in ihre Assemblagen integrierte, die oft als »Boxes« ausgebildet sind.
Die Sammlungspräsentation präsentiert vier solche Assemblagen aus den siebziger Jahren, darunter eine Richard Lindner gewidmete Arbeit aus dem Todesjahr des Künstlerfreundes. Hinzu kommen ein Gemälde und drei Collagen. Abgerundet und ergänzt wird die Präsentation durch zwei Werke von Vic Gentils (1919–1997) und Tadeusz Kantor (1915–1990), die Ilse Getz in den Zusammenhang der Objektkunst der sechziger und siebziger Jahre einbetten.