Die 1990er Jahre werden in der bildenden Kunst mit konzeptueller Schärfe und formalästhetischer Reduktion verbunden. Aber auch mit Freiheit der Formate und Erweiterung des kuratorischen Handelns. In dieser Zeit begann das umtriebige Ehepaar Axel und Barbara Haubrok eine beachtliche Sammlung aufzubauen, deren Fokus auf internationalen Tendenzen der Konzeptkunst liegt. Die Sammler interessieren sich insbesondere für Skulpturen und Objekte in musealer Größe, aber auch für stringente Positionen der Fotografie und des Films genauso wie der abstrakten Malerei. Minimalistisch, oftmals schwarz-weiß oder monochrom, aber auch charmant und heiter sind die Werke ihrer mittlerweile über 1000 Arbeiten umfassenden Sammlung.
Am charakteristischsten sind dabei jene, hinter denen sich bei formal strenger Sachlichkeit reichlich Humor verbirgt. Die Sammlung umfasst wichtige Werkkonvolute von Carol Bove, Martin Boyce, Martin Creed, Hans-Peter Feldmann, Isa Genzken, Wade Guyton, Georg Herold, Jonathan Monk, Charlotte Posenenske. Florian Pumhösl, Willem de Rooij, Karin Sander, Wolfgang Tillmans, Christopher Williams, Franz West, Haegue Yang und Heimo Zobernig.
Das Ehepaar Haubrok wurde vom Neuen Museum eingeladen, eine sehr persönliche Präsentation für den großen Ausstellungssaal zu erarbeiten. Der Ausstellungstitel Out of Order zeugt dabei vom Witz und der Non-Konformität der Sammler, die besonders „unordentliche“, doppelbödige und hintergründige Positionen im Blick haben.