Foto: Michael Lüder, © Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
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Neues Palais von Sanssouci

Foto: Michael Lüder, © Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
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Am Neuen Palais
14467 Potsdam
Tel.: 0331 9694361
Homepage

Öffnungszeiten:

01.04.-31.10.:
Sa-Do 9.00-17.00 Uhr
01.11.-31.03.:
Sa-Do 9.00-16.00 Uhr

Ein königliches Friedensmahl

24.05.2007 - 26.12.2007
Dank Unterstützung der Rudolf-August Oetker Stiftung, von Herrn Dr. Arend Oetker, der Cornelsen Kulturstiftung, der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V. und der Museumsshop Freunde der preußischen Schlösser und Gärten GmbH konnte das erste Porzellanservice, das Friedrich der Große während des Siebenjährigen Krieges für sich in Meißen bestellt hatte, für den ursprünglichen Bestimmungsort erworben und durch Bestecke mit Griffen aus Meissener Porzellan ergänzt werden. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) kann Service und Bestecke nun erstmals auf einer historisch gedeckten Tafel im Marmorsaal, dem wichtigsten Festsaal des Neuen Palais, der Öffentlichkeit präsentieren. Im vergangenen Jahr tauchten unvermutet bei Sotheby's in England 155 Teile aus diesem ursprünglich viel umfangreicheren Tafelservice auf. Nur dank der großzügigen und schnellen finanziellen Unterstützung der Mäzene war es möglich, diesen Schatz für die SPSG zu retten. Bereits vor zwei Jahren konnte die SPSG 72 Besteckteile mit Porzellangriffen aus einem Meissener Service wieder in ihre Obhut nehmen. Den Erwerb hatte die Cornelsen Kulturstiftung für die Freunde der preußischen Schlösser und Gärten e.V. ermöglicht. Friedrich der Große bestellte das Tafelservice 1760 während eines Winteraufenthalts in Meißen. Er ließ es sich dabei nicht nehmen, selbst die Vorlagen für die Reliefdekorationen zu zeichnen. Die Dekorationen zeigen in Kartuschen Blumen sowie die Symbole der Musik und des Krieges, weshalb das Modell in Meißen als das "preußisch-musikalische Dessin" geführt wurde. Diesem Programm folgend stellen die figürlichen Henkel auf den Deckeln der Gefäße die Gottheiten Flora, Venus und Minerva dar. Die sieben Terrinen, acht Wärmeglocken, ein großer Dessertkorb und zahlreiche Teller und Schüsseln verschiedener Form und Größe bilden einen aussagekräftigen Querschnitt durch das einst über 400 Teile umfassende Service. Forschungen anlässlich der Rückkehr des Services ergaben, dass die Meissener Manufaktur in jener Zeit selbst für die verspielte und so spontan wirkende Blumenmalerei Vorlagen benutzt haben muss - sind es doch genau 13 Bouquet-Kompositionen, die sich durch verschiedene Malerhände geprägt auf der glänzenden Porzellanpracht wiederholen. Als Friedrich der Große nach dem Krieg 1763 in Berlin seine eigene Porzellanmanufaktur gründete, ersetzte er nach und nach seine Meissener Service durch Fabrikate "aus seinem Haus". Es ist nicht bei allen Servicen bekannt, an wen der König sie verschenkte, so auch nicht bei dieser ersten Bestellung. Auch der Earl of Saumerz, der sich von dem Service zusammen mit seinem Landsitz Shrubland Park, in dem dieses Porzellan seit spätestens 1840 im Inventar auftaucht, hat keine Erklärung, wie die prachtvollen Gedecke in seine Familie kamen. Eines ist aber sicher: im Festsaal des Neuen Palais, wo das Service in diesem Jahr als traditionelle historische Tafel der preußischen Schlösser die Besucher erfreuen wird, wirkt es so harmonisch, als hätte es Potsdam nie verlassen.

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