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Niedersächsisches Landesmuseum


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Do bis 19.00 Uhr

Marco Polo: Von Venedig nach China

23.09.2011 - 26.02.2012
Marco Polo - Im Dienste Kublai Khans Im Jahr 1271 treten die Brüder Niccoló und Matteo Polo ihre zweite Asienreise an. Dieses Mal begleitet sie Niccolós siebzehnjähriger Sohn Marco. Vier Jahre dauert ihre Reise über Land, bis sie am Hof des mächtigen Kublai Khan in China eintreffen. Der Großkhan ist von dem jungen und gelehrigen Mann beeindruckt und nimmt Marco Polo in seine Dienste. In den folgenden Jahren besucht er im Auftrag des Kublai Khan verschiedene Provinzen Chinas und lernt weite Teile des Reiches sowie eine Reihe dem Großkhan tributpflichtiger Länder kennen. Siebzehn Jahre vergehen, bevor Kublai Khan den Polos die Heimreise erlaubt; 1295 treffen sie wieder in Venedig ein. Zu dieser Zeit streitet sich die Republik von San Marco mit Genua um die Vormacht im Mittelmeer. Während eines Seegefechts wird Marco Polo gefangen und in genuesischen Gewahrsam genommen. Dort lernt er Rustichello da Pisa kennen, jenen Mann, der die Reiseerzählungen Marco Polos aufzeichnet. Marco Polos Reisebeschreibung »Il Milione. Die Wunder der Welt« zählt noch immer zu den populärsten Büchern und machte den Autor weltbekannt. Seine Erzählungen berichten von unverhofften Begegnungen und abenteuerlichen Begebenheiten, sie informieren über die in fernen Ländern gehandelten Waren, Preise und Handelsrouten. Dennoch gehen Marco Polos Informationen weit über das Wissen eines Kaufmannes hinaus. So beschreibt er den Aufstieg der Mongolen, ihre Kriege und Schlachten. Der Venezianer rühmt den Prunk am Hofe des Kublai Khan und die Schätze des Ostens. In den Ausführungen streut er ethnografische und geografische Fakten. So berichtet er als Erster von Papiergeld, mit dem in China gezahlt wurde, von prächtigen Palästen und öffentlichen Bädern. Von Venedig nach China Seit 700 Jahren fesselt der Bericht Marco Polos Zuhörer und Leser der ganzen Welt. Doch gibt das Buch viele Rätsel auf. So sind seit der Niederschrift vor 700 Jahren etwa 150 Manuskriptfassungen der Reisebeschreibung bekannt, die aus unterschiedlichen Gründen voneinander abweichen. Die Zeitgenossen Marco Polos zweifelten seine Glaubwürdigkeit an, bezichtigten ihn der Lüge und Übertreibung. Auch wurde bemängelt, dass er weder die berühmte Chinesische Mauer noch das Einschnüren der Füße von Frauen beschrieben habe. In späterer Zeit ließen sich Entdecker wie Christoph Kolumbus von seinen Erzählungen beflügeln, um zu den Reichtümern Indiens, Chinas und Japans vorzustoßen. So stellt sich die Frage: Wer war der wagemutige Kaufmann und unerschrockene Reisende im Dienste Kublai Khans? Welche Bedeutung kam Venedig in den Ost-West-Beziehungen zu? Und welche Länder hatte Marco Polo bereist und welche kannte er nur vom Hörensagen? Diese und andere Fragen beantwortet die internationale Ausstellung, die in Hannover ihre Premiere feiert. Konzipiert wurde sie von Prof. Giandomenico Romanelli, Direktor der Stiftung der Museen in Venedig. Kostbare Leihgaben aus italienischen Museen, ergänzt durch Neuentdeckungen aus deutschen Sammlungen, illustrieren das Leben im Venedig des 13. Jahrhunderts und geben Einblicke in fremde Wirklichkeiten ferner Regionen und Zeiten. Von Venedig aus reiste er in den Nahen Osten, über die Mongolei weiter nach China, in das Reich des Kublai Khan. Videoprojektionen, Grafiken und lebensechte Rekonstruktionen ermöglichen dem Besucher, die Reise Marco Polos mit allen Sinnen zu erleben.

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