Das Landesmuseum Hannover präsentiert das größte Archäologieprojekt Niedersachsens: die Ausgrabungen auf der Trasse der Nordeuropäischen Erdgasleitung (NEL). Auf dem rund 200 km langen Teilabschnitt durch Niedersachsen wurden mehr als 150 weitgehend unbekannte Siedlungen und Gräberfelder entdeckt - ein buchstäblich »goldener Schnitt« durch rund 11.000 Jahre Geschichte. Wie die moderne Archäologie arbeitet, welche technischen Hilfsmittel und Analyseverfahren zum Einsatz kommen, erfahren Besucher in der Ausstellung und erhalten zudem einen exklusiven Blick auf erste Funde und Ergebnisse der Forschung.
Spektakulärer Mittelpunkt der Ausstellung ist der Goldschatz von Gessel. Er wird erstmals öffentlich gezeigt und seine Erforschung könnte das bisherige Bild von der Bronzezeit Niedersachsens tiefgreifend verändern. Vor rund 3.500 Jahren vergraben, ist er einer der größten bronzezeitlichen Goldschätze, die je in Europa gefunden wurden. Erste Analysen zeigen, dass das Rohmaterial des Schatzes vermutlich aus Zentralasien stammt. Dies wirft ein aufsehenerregendes Schlaglicht auf einen schon fast globalen prähistorischen Rohstofftransfer, an dem auch die Menschen zwischen Ems und Elbe beteiligt waren - eine historische Parallele zu dem heutigen Erdgastransfer durch die transkontinentale Pipeline.