Das Firmament ist seit Menschengedenken und kulturübergreifend Deutungsobjekt, Projektionsraum und Sehnsuchtsort. Die Sterne dienen der geografischen und spirituellen Orientierung, astronomische Ereignisse sollen irdische Vorgänge erklären, sie sind Gegenstand der Kulturproduktion aller Disziplinen. Mit der Möglichkeit, die Erde zu verlassen, werden fundamentale Fragen in Bezug auf unser Selbstverständnis, wer wir sind und woher wir kommen, aufgeworfen. Der Versuch ins Weltall zu dringen offenbart die angeborene Neugierde, unseren Wunsch Grenzen zu erweitern und zu überschreiten.
In der Ausstellung werden Fotografien und Videoarbeiten gezeigt, die im Rahmen des jüngsten Projektes von Michael Najjar entstanden sind. Diese Werkgruppe "outer space" befasst sich mit den neuesten Entwicklungen in der Weltraumtechnologie und deren Einfluss auf unser zukünftiges Leben auf der Erde und im erdnahen Orbit. Eine zentrale Erfahrung im Rahmen dieser Serie wird ein eigener Weltraumflug des Künstlers in naher Zukunft sein. Als einer der "pioneer astronauts" von "Virgin Galactic" möchte Michael Najjar der erste Künstler im All sein. Dafür absolvierte er Trainingsprogramme für Astronauten in Russland, Deutschland und den USA.
Ein stilbildendes Merkmal in den Werken von Najjar ist die Relation zwischen realistischen Elementen und fiktiver Realität. Für seine Arbeiten, die analoge und digitale Techniken vereinen, prägte er den Begriff "Hybridfotografie".
Michael Najjar ist 1966 in Landau geboren und lebt in Berlin. Er studierte an der Bildo-Akademie für Kunst und Medien in Berlin das experimentelle und interdisziplinäre Arbeiten mit den Medien Fotografie, Video und Computer.