In der Ausstellung verbacken & verwittern lotet der in Berlin lebende Bildhauer Philipp Modersohn unterschiedliche Aggregatzustände von Materialität und Form aus: vom festen Betonguss über lose Konglomerate lockerer Erd- und Gesteinsschichten bis hin zur virtuellen Projektion einer sich bewegenden Sandfläche.
Ausgangspunkt ist die Vorstellung einer Analogie von skulpturalen und geologischen Prozessen: wie bei der Gebirgsentstehung, im Betonguss oder bei der Glasproduktion pressen, verbacken und verschmelzen endogene Kräfte, während exogene Kräfte der Verwitterung, der Abfallerzeugung und dessen Aufarbeitung Stoffe zersetzen und erodieren. Gleichzeitig sind die Skulpturen und Installationen metaphorische Reflexionen auf die soziologischen und psychologischen Entsprechungen solch elementarer Operationen zwischen Auflösung und Verfestigung. Als Folie der Formfindung dienen dem Künstler vorgefundene Strukturen Oldenburger Stadt-, Garten- und Agrararchitekturen verschiedener Epochen, wie etwa die mittelalterliche Wallanlage, der barocke Schlossgarten oder die industrialisierten Torfabbaugebiete im Umland der Stadt.