27.01.2012 - 18.03.2012
Sandra Vásquez de la Horras bevorzugte Gattung ist die Zeichnung, ihre Materialien sind in der Regel Bleistift und Papier, selten arbeitet sie mit Farbe. Vásquez ist in ihren figürlichen Zeichnungen zugleich Anthropologin, Ethnologin und Mythologin. 1967 in Chile geboren, trägt sie die Poesie ihrerHeimat ebenso in sich, wie die Mythen von Indianervölkern Südamerikas.
Ihre Geschöpfe können schweben, taumeln oder einfach nur gehen. Sie können uns mit ihrem Blick fixieren oder kindlich-zart oder aggressiv sein. Meist verwendet die Künstlerin älteres Papier, das leicht vergilbt oder geknickt ist. Die fertigen Zeichnungen werden in flüssiges Bienenwachs getaucht, wodurch die Werke wie Objekte wirken. In den Bildern finden sich Phantasiewesen, siethematisieren Ängste, visualisieren Träume und Erinnerungen.
Bei allen Dechiffrierungsversuchen bleiben die Arbeiten am Ende rätselhaft, und gerade dies macht den zentralen Charakter und den Reiz des Werkes aus. Neben christlicher Ikonografie und religiösen Symbolen der Urbevölkerung Südamerikas scheinen archetypische Bilder im Werk auf, die uns unmittelbar berühren. Und obwohl Sandra Vásquez‘ Bilder stets als Einzelbilder produziert werden, gruppiert sie die Blätter bisweilen in thematische Werkblöcke, die wie Bildergeschichtenerscheinen.
Sandra Vásquez de la Horra hat von 1989 bis 1994 an der Universityfor Design in Vina del Mar, Chile und von 1995 bis 2002 bei Jannis Kounellis und Rosemarie Trockel an der Kunstakademie in Düsseldorf studiert.