Vor 100 Jahren begann im August der Erste Weltkrieg. In diesem Kontext hat der KLEINE KREUZER EMDEN eine besondere Bedeutung. Die Stadt Emden übernahm die Patenschaft für das 1908 gebaute Marineschiff. Bei Kriegsausbruch wurde die EMDEN von den deutschen Kolonialgebieten um Tsingtau in China zum Handelskrieg in den Indischen Ozean entsandt, wo sie innerhalb von zwei Monaten zahlreiche Schiffe versenkte oder aufbrachte. Am 9. November 1914 wurde sie schließlich während eines Gefechts mit dem australischen Kriegsschiff SYDNEY vom Kommandanten Karl von Müller auf ein Riff gesetzt.
Die EMDEN wurde während des Ersten Weltkriegs als eines der erfolgreichsten Kriegsschiffe der Kaiserlichen Marine gefeiert. Gleichzeitig wurde national wie international die geschickte, aber auch humane Kriegsführung des Kommandanten und seiner Mannschaft hervorgehoben. Noch im Ersten Weltkrieg entwickelte sich daraus ein Mythos, der in seinen unterschiedlichen Facetten bis heute überdauert und den es zu hinterfragen gilt.
Die Ausstellung spannt einen Bogen von der deutschen Kolonialgeschichte über die Kaperfahrten der EMDEN und die Flucht von Teilen ihrer Besatzung bis hin zur Rezeptionsgeschichte.