Die reich dekorierte Fassade des frühislamischen Wüstenschlosses Mschatta kam im Jahr 1903 als Geschenk des osmanischen Sultans aus der jordanischen Wüste nach Berlin, wo sie bis heute das Kernstück des Museums für Islamische Kunst bildet. Ihre Erwerbungsgeschichte begann mit einer Serie von Fotografien der Fassade, die um die Jahrhundertwende unter europäischen Archäologen und Kunsthistorikern zirkulierte und schließlich auch in die Hände Kaiser Wilhelms II. gelangte.
Fotografien spielten auch später eine wichtige Rolle in der archäologischen und musealen Rezeptionsgeschichte Mschattas. Die Arbeiten zum Abbau der Fassade wurden ebenso dokumentiert wie der Bombentreffer im 2. Weltkrieg und die darauf folgende Restaurierung in den 1950er Jahren. Fotografien untermalten auch die immer wieder aufflammenden Rekonstruktions- und Präsentationsdebatten.
Angesichts des anstehenden Umzugs der Mschatta-Fassade zeigt das Museum für Islamische Kunst ausgewählte Höhepunkte der beachtenswerten fotografischen Biographie dieses einzigartigen Monuments.